Ein komplizierter Muttertag

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Eine Sekte, ein Mann, der nicht der ist, der er vorzugeben scheint, ein Junge auf der Flucht, Behörden, Verräter, ein geheimnisvolles Mädchen, Kranke, eine Villa - und so weiter und so fort. Das alles mixt André Mumot in seinem Debüt "Muttertag" wild durcheinander und verweigert sich mit seinem Plot konsequent jeglicher Kategorisierung.

Bis sich erst einmal eine grobe Stoßrichtung des Plots herauskristallisiert, vergehen zahlreiche Seiten, durch die der Leser erst einmal hindurchfinden muss. Er beschreibt die Kleinstadt Kronstedt, ihre Bewohner, zeigt eine namenlose Behörde und führt eine Unzahl von Charaktern ein. Ein hilfreicher Tipp ist da der Blick in den Anhang des Buches, dort befindet sich ein Personenverzeichnis mit der Schilderung aller Rollen. Verschiedene Handlungsstränge, Zeitebenen, widersprüchliche Charaktere - leicht mach es einem der Autor mit seinem Buch auf keinen Fall.


André Mumot ist mit "Muttertag" ein Buch gelungen, das mich mit höchst widersprüchlichen Gefühlen zurückließ. Die Grundidee und die Ausführung seines Plots sind gar nicht schlecht und auch der Genremix besitzt einen Reiz. Allerdings ist mir die Erzählung insgesamt zu umständlich und verschachtelt und das Buch raunt vielmehr, als das es endlich einmal konkret würde. Wer viel Geduld mitbringt, wird mit einem komplexen Buch belohnt, Leser mit kürzerem Atem sollten lieber einer anderen Lektüre den Vorzug geben ....