Originell und spannend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
waterlilly Avatar

Von

Schon beim Lesen des Klappentextes von André Mumots Roman „Muttertag“ war ich mir sicher, dass dies eine spannende Lektüre sein wird. Gerechnet habe ich mit einer Art Thriller mit den typischen Spannungselementen.
Von Anfang an überraschte mich der Autor jedoch mit einer originellen und geheimnisvollen Handlung. So wie viele Charaktere über weite Teile der Geschichte im Dunkeln tappen, fühlte ich mich auch als Leser. Hätte ich nicht die Inhaltsangabe gelesen, hätte ich auf den ersten 150 Seiten vermutlich keinerlei Ahnung gehabt, worum es hier überhaupt geht und genau dieser Zustand ist für die Anziehungskraft von „Muttertag“ verantwortlich.

Menschen werden beobachtet, die Polizei ermittelt hinter verschlossenen Türen und im Mittelpunkt steht Richard Korff, der in den 80er Jahren einer Kommission angehörte, die an der Zerschlagung einer Sekte beteiligt war. Die sogenannte GRT experimentierte mit Krankheiten und einiges deutet darauf hin, dass die Gruppierung wieder aktiv wurde.
Zufällig gerät auch Korffs Neffe Philip, der gerade zu Besuch ist, in den Strudel der Ereignisse. Hat er sich in der einen Sekunde noch mit seinem Onkel gelangweilt, befindet er sich im nächsten Augenblick schon in Gefahr und auf der Flucht.

Andrè Mumot führt innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Charakteren ein. Ein Personenregister am Ende des Buches hilft, den Überblick zu behalten. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor für jede Figur einen anderen Schreibstil gewählt hat, der dem Alter und der Bildung entspricht. Dadurch wirkte die Erzählweise sehr realitätsnah und die einzelnen Perspektiven hoben sich voneinander ab.

„Muttertag“ ist ein Verwirrspiel, dass sich nach und nach entfaltet und den Leser mit schreckgeweiteten Augen zurück lässt, wenn er das wahre Ausmaß der Geschehnisse erkennt.

Der Autor hatte eine sehr gute Plotidee und hat diese perfekt umgesetzt. Wer Lust auf etwas Neues hat, sollte dieses Buch in jedem Fall lesen.