Ein Leben wie ein Theaterschauspiel

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orfe1975 Avatar

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Obwohl der Anfang im Klappentext recht komplex klang, hat mich der Satz "Pointiert und gewitzt erzählt ....Sven-Eric Bechtolf vom zweiten Frühling des ausrangierten Regisseurs Burchard inmitten skurriler Zeitgenossen." sehr neugierig gemacht, denn ich erwartete eine humorvolle und gleichzeitig zum Nachdenken anregende Lektüre. Als ich jedoch in die Probe rein las, konnte ich kaum Humor finden. Sicher, es klingen hier und da einige Anspielungen gesellschaftskritischer Art hoch wie z. B. dass der Schauspieler des Hamlet vorwiegend so gut aussehen soll, dass er junges Publikum anspricht und dass die Theaterkunst zugunsten "vernünftigerer" Dinge zurückstehen muss. Allerdings war der Sprachstil nicht so meins. Man merkt, dass der Autor aus dem Theatermilieu stammt und über viel Fachwissen verfügt. Aber als Nicht-Kenner der Szene fühlte ich mich als Leser doch oft wie jemand, der von einem Freund in dessen Kreise mitgenommen wird. Der Freund unterhält sich gut, man selbst steht nur ratlos daneben und weiß das Gehörte nicht richtig einzuordnen, die Anspielungen und Witze schwer oder nicht zu verstehen. Gleich zu Beginn wird man mit einer gewaltigen Personenflut konfrontiert, ich fühlte mich leicht überfordert und der rote Faden fehlt mir bislang. Für Fans des Theaters sicher lesenswert, ich konnte mit der Lektüre (noch) nicht warm werden, der Sprachstil ist so gar nicht meins.