Hamlet und Leonie

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Herwig Burchard hat sich als Regisseur an der Oper einen Namen gemacht, war sogar international bekannt. Davon ist aber nicht viel übrig, wie man gleich zu Anfang erahnt. Sein Leben, das erfährt man direkt zu Beginn, ist seit einiger Zeit ein permanenter Kampf, und das obwohl das Publikum ihn offensichtlich durchaus schätzt. Weniger zufrieden ist aber der Intendant, der ihn seinerzeit in die süddeutsche Kleinstadt geholt hat und der jetzt mit dem Kritiker des Kleinstadtblättchens Intrigen spinnt. Dabei geht es ihm, dem Herrn Burchard, vor allem um die Kunst, die, wie er sagt, keinen merkantilen Zwecken unterliegen darf. Die Wende in seinem tristen und aufreibendem Leben kommt in dem Moment, als er Leonie kennenlernt. Er verliebt sich. Und plötzlich ist es gar nicht mehr so schlimm, dass sie ihm die Inszinierung des 'Hamlet' weggenommen haben.
Das Plus des Romans scheint seine Unmittelbarkeit zu sein, die Figuren werden plastisch durch sehr viele Dialoge. Da verzeiht man dem Autor, dass er am Anfang ein wenig unelegant viele Informationen über die Figuren ausbreitet.