Blick durch den Spalt im Vorhang...

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annabelle Avatar

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Das Leben ist die wahre Bühne! Und die Bühne war auch das Leben des nun in die Jahre kommenden Regisseurs Herwig Burchard. Einst erfolgreich auf den großen Bühnen der Welt zuhause, beginnt sein Stern zu sinken. Nach Engagements in namhaften Häusern ist er nun in einem Provinztheater untergekommen, wo man den Querulant am liebsten von hinten sieht. Am besten sogar von ganz hinten, mit gepackten Koffern.

Der Autor Sven-Eric Bechtolf, selbst preisgekrönter Schauspieler, Theater- und Opernregisseur, erzählt eine witzige und ansprechende Geschichte aus der Welt des Theaters. Er lässt den Leser durch einen Spalt im Vorhang einen Blick auf diese – für viele doch fremde – Welt werfen. Auf Neid, Missgunst, Intrigen, Affären…
Burchard merkt, dass seine erfolgreiche Zeit zu Ende geht. Törichterweise verliebt er sich in eine junge Schauspielerin, verliert sogar seinen Job und steht plötzlich ohne Geld und Perspektive da. Zeit, endlich seinen Traum von einem freien und unabhängigen Leben in Apulien wahr zu machen.

Der Schreibstil Bechtolfs hat mir gut gefallen, die Geschichte ebenso, trotz gewisser Längen. Oder anders ausgedrückt: einer stellenweisen Langatmigkeit.
Doch der Humor reißt es wieder raus.
Der Titel ist sehr gut gewählt, er beeindruckt vom ersten Moment an und bleibt im Gedächtnis.

Einzig die Gestaltung des Covers hat mich nicht überzeugt. Ein alter geschlossener Fensterladen, auf den mit weißer Farbe der Titel gepinselt wurde. Auch wenn die Symbolik zum Inhalt des Romans passt, ist das Bild für mich nicht stimmig. Es wirkt eher schmutzig und abstoßend… die weiße Farbe wurde nicht richtig verteilt.