Blick hinter den Theatervorhang

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"Nichts bleibt so, wie es wird" ist ein Roman des deutschen Autors Sven-Eric Bechtholf, umfasst 400 Seiten und erscheint im Sommer 2019 im Haymon Verlag.
In seinem Roman begleitet der Autor Herwig Buchard, einen ehemals angesagten Theaterregisseur, der jetzt mit 63 Jahren rasent schnell auf das Ende seiner Erwerbsbiographie zusteuert. Lang sind sie her, seine gefeierten Inszenierungen an den weltbekannten Opershäusern. Stattdessen sitzt er nun in Kobrück, vom Intendanten nur geduldet, inszeniert den Figaro und wird nach dessen Premiere dafür von der Presse zerrissen. Folgerichtig hagelt es die Kündigung. Zu allem Übel verliebt sich Burchard auch noch in die für ihn scheinbar unerreichbare junge Schauspielerin Leonie. Das ist zu viel und er beschließt, einen lang gehegeten Traum wahr werden zu lassen. Er flüchtet in ein kleines Haus in ein ebenso kleines Dort in Italien und versucht sich in einem Neuanfang.
Will man die Kernthemen des Romans zusammenfassen, kommt man um die Schlagworte Einsamkeit, Neuanfang, späte Liebe, späte Reue und verletzte Eitelkeit wohl nicht umhin. Durch seine witzig unterhaltsame Sprache ist es Bechtholf gelungen, diese Schwergewichte in einen Roman zu packen. Allerdings nicht ohne Folgen: ich habe einigen Anlauf gebraucht, um mich ins Buch einzulesen. Zu gespickt waren die ersten Seiten mit Hintergrundinfos über´s Theaterleben. Viel Neues gab es da zu entdecken. Doch wer nicht aufgibt wird belohnt. Man fiebert regelrecht mit dem Protagonisten mit und genießt seine schrulligen Wegbegleiter.
Für mich ein unterhaltsamer Roman, der eine klare Leseempfehlung bekommt.