Distanz zu den Charakteren
Dank der Plattform Vorablesen durfte ich „Nichts ist gut. Ohne dich.“ von Lea Coplin bereits vor dem Erscheinungstermin lesen und nun für euch rezensieren. Hierbei handelt es sich um einen Einzelroman aus dem dtv Junior Verlag, der am 20.04.2018 erscheint.
Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht.
Zur Vorbereitung auf diese Rezension (und aus Neugierde) habe ich mir bereits andere Rezensionen zu diesem Buch durchgelesen. Fast ausnahmslos alle waren sehr begeistert, weshalb ich es umso mehr bedauere, dass ich dieser Liebesgeschichte nicht viel abgewinnen konnte.
Die Handlung des Romans wird ohne großes Muster mal aus der Sicht von Jana, mal aus der Sicht von Leander erzählt. Man müsste daher meinen, dass der Leser schnell Verständnis für die Probleme und Gefühle der Charaktere finden kann. Doch obwohl man hier beide Hauptpersonen personal ihre Erlebnisse mit dem Leser teilen, habe ich keinen Zugang zu diesen gefunden. Besonders Jana bleibt trotz dieser Sichtweise meist kühl, distanziert und unnahbar, sodass mich die eigentlich sehr rührende Geschichte kalt gelassen hat.
Noch dazu haben weitere Details auf mich sehr unglaubwürdig gewirkt. Hierzu gehört z.B. der Fakt, dass Jana zum Zeitpunkt der Geschichte achtzehn Jahre alt ist, die gesamte Zeit aber entweder sehr viel jünger oder älter wirkt. Mal findet der Leser hier eine unfassbar bockige, wütende und trotzige Hauptperson vor, die man nur allzu gut als kindisch bezeichnen könnte, mal wirkt Jana wie Ende 20, wenn sie beispielsweise von ihrer Sexbeziehung Hendrik spricht. Alles in allem ist Jana aus meiner Sicht schlichtweg nicht greifbar genug gewesen und wird in sich nicht stimmig dargestellt.
So ist vermutlich auch klar, dass ich persönlich viele ihrer Entscheidungen bezüglich Leander im Buch nicht nachvollziehbar fand und mich über ihre plötzlichen Sinneswandel mehr als einmal gewundert habe. Leander hingegen konnte ich mein Herz dagegen noch mehr öffnen. Seine Schuld- und Reuegefühle werden thematisiert, auch in der Gegenwart lastet ein schweres Schicksal auf ihm. Sehr gefühlvoll oder emotional berührend wurden aber auch seine Erzählungen aufgrund dieser Distanz zu den Charakteren leider nicht.
Zur Handlung lässt sich meiner Meinung nach anmerken, dass diese etwas langatmig war. Jana und Leander schleichen während des gesamten Buchs mehr oder weniger umeinander herum. Das Annähern dieser Charaktere hätte man schlussendlich auch kürzer auf den Punkt bringen können. Die Thematik eines verschuldeten Todes, der zwei Menschen entzweit, ist natürlich prinzipiell sehr spannend angelegt. Aber auch hier hätte ich mir mehr Details und eine richtige Auflösung zum tatsächlichen Autounfall gewünscht – es bleibt undurchsichtig.
Der Schreibstil der Autorin ließ sich flüssig und vor allem schnell lesen. Unterstützt durch die angenehm kurzen Kapitel liest sich die Geschichte sehr schnell von der Hand. Insgesamt zeichnet sich der Schreibstil aus meiner Sicht durch wenige, eher einfache Worte aus. Besonders an dieser Stelle ist für mich aber unverständlich, weshalb „Nichts ist gut. Ohne dich.“ mit Colleen Hoover verglichen und sogar darüber gestellt wird. Nur weil es sich bei diesem und CoHo-Romanen bei beiden um Liebesgeschichten handelt, sehe ich trotzdem noch keine nennenswerte Ähnlichkeit in Schreibstil etc.
Alles in allem ist „Nichts ist gut. Ohne dich.“ für mich ein echt netter Roman für zwischendurch geblieben, der einige Ansätze von spannenden und emotional berührenden Thematiken aufweist. Nichtsdestotrotz kratzt diese Geschichte für mich nur an der Oberfläche und wird vermutlich schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden.
Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht.
Zur Vorbereitung auf diese Rezension (und aus Neugierde) habe ich mir bereits andere Rezensionen zu diesem Buch durchgelesen. Fast ausnahmslos alle waren sehr begeistert, weshalb ich es umso mehr bedauere, dass ich dieser Liebesgeschichte nicht viel abgewinnen konnte.
Die Handlung des Romans wird ohne großes Muster mal aus der Sicht von Jana, mal aus der Sicht von Leander erzählt. Man müsste daher meinen, dass der Leser schnell Verständnis für die Probleme und Gefühle der Charaktere finden kann. Doch obwohl man hier beide Hauptpersonen personal ihre Erlebnisse mit dem Leser teilen, habe ich keinen Zugang zu diesen gefunden. Besonders Jana bleibt trotz dieser Sichtweise meist kühl, distanziert und unnahbar, sodass mich die eigentlich sehr rührende Geschichte kalt gelassen hat.
Noch dazu haben weitere Details auf mich sehr unglaubwürdig gewirkt. Hierzu gehört z.B. der Fakt, dass Jana zum Zeitpunkt der Geschichte achtzehn Jahre alt ist, die gesamte Zeit aber entweder sehr viel jünger oder älter wirkt. Mal findet der Leser hier eine unfassbar bockige, wütende und trotzige Hauptperson vor, die man nur allzu gut als kindisch bezeichnen könnte, mal wirkt Jana wie Ende 20, wenn sie beispielsweise von ihrer Sexbeziehung Hendrik spricht. Alles in allem ist Jana aus meiner Sicht schlichtweg nicht greifbar genug gewesen und wird in sich nicht stimmig dargestellt.
So ist vermutlich auch klar, dass ich persönlich viele ihrer Entscheidungen bezüglich Leander im Buch nicht nachvollziehbar fand und mich über ihre plötzlichen Sinneswandel mehr als einmal gewundert habe. Leander hingegen konnte ich mein Herz dagegen noch mehr öffnen. Seine Schuld- und Reuegefühle werden thematisiert, auch in der Gegenwart lastet ein schweres Schicksal auf ihm. Sehr gefühlvoll oder emotional berührend wurden aber auch seine Erzählungen aufgrund dieser Distanz zu den Charakteren leider nicht.
Zur Handlung lässt sich meiner Meinung nach anmerken, dass diese etwas langatmig war. Jana und Leander schleichen während des gesamten Buchs mehr oder weniger umeinander herum. Das Annähern dieser Charaktere hätte man schlussendlich auch kürzer auf den Punkt bringen können. Die Thematik eines verschuldeten Todes, der zwei Menschen entzweit, ist natürlich prinzipiell sehr spannend angelegt. Aber auch hier hätte ich mir mehr Details und eine richtige Auflösung zum tatsächlichen Autounfall gewünscht – es bleibt undurchsichtig.
Der Schreibstil der Autorin ließ sich flüssig und vor allem schnell lesen. Unterstützt durch die angenehm kurzen Kapitel liest sich die Geschichte sehr schnell von der Hand. Insgesamt zeichnet sich der Schreibstil aus meiner Sicht durch wenige, eher einfache Worte aus. Besonders an dieser Stelle ist für mich aber unverständlich, weshalb „Nichts ist gut. Ohne dich.“ mit Colleen Hoover verglichen und sogar darüber gestellt wird. Nur weil es sich bei diesem und CoHo-Romanen bei beiden um Liebesgeschichten handelt, sehe ich trotzdem noch keine nennenswerte Ähnlichkeit in Schreibstil etc.
Alles in allem ist „Nichts ist gut. Ohne dich.“ für mich ein echt netter Roman für zwischendurch geblieben, der einige Ansätze von spannenden und emotional berührenden Thematiken aufweist. Nichtsdestotrotz kratzt diese Geschichte für mich nur an der Oberfläche und wird vermutlich schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden.