Schwierige Freundschaft

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regenprinz Avatar

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Cover, Titel und Klappentext dieses Jugendbuches von Lea Coplin finde ich wirklich sehr schön und ansprechend. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an die Geschichte, zumal das Buch auch mit zahlreichen Vergleichen an Colleen Hoover beworben wird, deren Romane ich klasse finde.

Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass ich diesen Vergleich nicht ganz passend bzw. zu hoch gegriffen finde. Denn bei Colleen Hoover überzeugt mich meist die Liebesgeschichte, was hier nicht gelingt. Dafür ist die Beziehung zwischen Jana und Leander zu schwierig bzw. wirkt m.E. durch die gemeinsame Vergangenheit zu stark belastet.
Es dauert zudem extrem lange, bis man als Leserin endlich erfährt, was damals bei dem Unfall, als Janas älterer Bruder Tim starb, nun genau passierte. Vieles bleibt für mein Empfinden zu lange in der Schwebe - denn der Grund, warum Jana z.B. Leanders Brief nicht liest, erschließt sich mir leider gar nicht. Überhaupt fand ich den Charakter der weiblichen Hauptfigur zu "sperrig", Janas Verhalten fördert die romantische Komponente der Story absolut nicht ...
Leander kommt dagegen recht sympathisch rüber, vielleicht auch, weil er mit seiner todkranken Mutter so liebevoll umgeht. Janas Mutter dagegen wird nur wie ein böser Schatten der Vergangenheit im Buch erwähnt, das fand ich merkwürdig.
Manche Entwicklungen gegen Ende des Buches gingen mir außerdem zu schnell vonstatten - nachdem zuvor ja sehr lange wenig passiert war, entwickelt sich nun manches recht überraschend, wird dann aber auf wenigen Seiten abgehandelt. Oder ganze Zeiträume werden gerafft.

Ansonsten ist die Geschichte jugendtypisch und temporeich erzählt, wenn mich jetzt noch die Lovestory überzeugt hätte, wäre ich sicher begeistert gewesen.