Die Geschichte einer Mine und ihrer Familie

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pummelfee77 Avatar

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Die Cardinals sind eine 23köpfige Familie - Mutter, Vater und 21 Kinder. Nach Jahren in denen sie sich auseinandergelebt haben und sich gemieden haben, treffen sie aus Liebe zu ihrem Vater, der eine Auszeichnung erhält wieder aufeinander. Jeder hat die Kindheit und Jugend in dem Dorf Norco anders in Erinnerung. Erinnert sich anders an die Geschehnisse und jeder lädt Schuld auf sich.

Im Laufe des Buches werden sechs der Kinder in der Ich-Perspektive von dem Leben und den Erlebnissen erzählen. Auch wird jeder von ihnen sein Innerstes preisgeben - Wünsche, Ängste, Hoffnungen, Schuld und Reue sind Thema.

Das Leben der Kinder folgt Hierarchien. Hier gelten das Recht des Älteren und wenn dieser zu schwach ist, das Recht des Stärkeren. Untereinander gibt es viel Streit und Neid, doch gegenüber Fremden bilden die Cardinals eine unbeugsame Einheit. Die Geschichten der einzelnen Erzähler fügen sich harmonsich zusammen und sind von einer Tragik, die mich auf den letzten Seiten leiden und stöhnen ließ. Der Kern jeder Erzählung dreht sich um den Verlust einer Schwester - Angèle - die sie alle verraten hat, die geliebt und bewundert wurde - besonders vom Anführer der Cardinal-Kinder.

Das tragische Schicksal der verlorenen Schwester macht den Zurückgebliebenen schwer zu schaffen. Viele fühlen sich schuldig und manche so sehr, dass sie im Angesicht dieser Schuld ein mechanisches Leben führen.

"Erst wußte ich nicht mehr, wie man lebt. Dann habe ich es wieder gelernt. Für die anderen, nicht für mich." (S. 247)

Die Geschichte hat mich sehr berührt, ich fühlte mich selber wie eine Cardinal.