Tragödie in einer Großfamilie

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timphilipp Avatar

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Im Mittelpunkt steht die kinderreiche – 21 Kinder! – kanadische Familie Cardinal. In den 50er/60er Jahren lebt sie in dem Dorf Norco, das seine Existenz Vater Cardinal verdankt, der dort ein Zinkvorkommen entdeckt hat. Leider verkauft er es unvorteilhaft an eine Minengesellschaft und die Familie kann nur ein armes Leben führen. Die Kinder Cardinal terrorisieren die anderen Dorfbewohner und treiben es noch ärger, als die Gesellschaft den Zinkabbau einstellt und Norco zu einem Phantomdorf wird. Die Familie schmiedet einen Plan. Dieser missglückt auf tragische Weise und in der Folge verstreuen sich die Kinder in der ganzen Welt. Warum?
Die Antwort wird von einigen der inzwischen erwachsenen Kinder Jahrzehnte später anlässlich des ersten Familientreffens gegeben. Nacheinander erzählen sie von ihrem damaligen Leben. Heraus kommt eine noch immer schmerzvolle familiäre Tragödie. Jedes Kind verfügt über seinen eigenen Teil an Erinnerungen, keines kennt die volle Wahrheit. Nach Art eines Puzzles fügt sich alles zusammen. Einfach nur spannend! Interessant zu lesen ist auch, wie das Leben in einer Großfamilie abläuft.
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Am Anfang liest es sich allerdings nicht so einfach. Die vielen Namen der Kinder lassen sich schwer auseinanderhalten, zumal jedes auch noch einen Spitznamen trägt. Auch kommt der Perspektivenwechsel zum nächsten Erzähler oft unvermittelt und es ist nicht gleich klar, wer nun erzählt.