Freundschaft

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Ein Jugendroman, Markus Bäcker muss mit seinen Eltern ans Ende von Berlin ziehen, weg aus seiner gewohnten Welt.
Hier ist es öde, die Siebziger im Osten von Berlin direkt am Chemiewerk, in dem die Eltern arbeiten.

Er begegnet Nilowsky der Held in diesem Viertel der sich auskennt am Bahndamm in der kleinen Welt des Chemiewerkes,
er weiß wann die Züge fahren,
er weiß wer mit wem und warum es um das Chemiewerk herum 3 Grad wärmer ist als im Rest von Berlin.
Er kennt die Leute die mit den in solidarischer Freundschaft verbundenen Mosambikaner verkehren.
Er ist der Held für Markus.

Nilowsky ist der Sohn des versoffenen Kneipenwirts in dem die Chemiearbeiter ihren Feierabend betrinken.
Nilowsky wird von seinem Vater geschlagen.
Nilowskys Alltag ist bedrückend und brutal – aber er weiß was er will.
Er lebt in permanenter Feindschaft und Hass zu seinem Vater. Er will ihn umbringen.
Dann stirbt der Vater – hat Nilowsky ihn umgebracht? Nilowskys Oma stirbt. Seine Welt bricht zusammen.
Markus Bäcker ist Beobachter und Bewunderer von Nilowsky, er will sein Freund sein und versucht sich Nilowsky anzupassen.
Aber Markus Bäcker darf zurück in seine alte Welt, er darf mit seinen Eltern zurück nach Pankow ziehen, seine Leben gelingt.
Nilowsky scheitert.

Das Buch ist sehr berührend, es ist herzzerreißend, es ist tieftraurig – es ist wunderschön.
Schulz schafft es die Sichtweise des 14jährigen zugezogenen Bäcker dem Leser gut zu vermitteln – die Angst die Unsicherheit, das Neu sein, aber auch die tiefe Traurigkeit der Freundschaft, das nicht Abschütteln können. Es waren fünf gemeinsame Monate, die die beiden prägten und sie fünfzehn Jahre miteinander verbindet.
Das Buch ist absolut empfehlenswert.