Nilowsky: Schräg und eigensinnig

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signalhill Avatar

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Nicht nur der Typ Nilowsky, sondern auch der ganze gleichnamige Roman von Torsten Schulz ist eigensinnig - und schräg. Hier geht es um das Leben aus der Sicht des Jungen Markus Bäcker und seinem selbst ernannten 'großen Bruder' Nilowsky. Weil Markus sich in der Gegend des Chemiewerks nicht wohl fühlt - er musste mit den Eltern umziehen, da sie dort Arbeit gefunden haben, baut sich Markus seine eigene Welt - und er beobachtet seine Umwelt. Nilowsky, der wesentlich Ältere, hat es da nicht leicht, mit einer Zukunft in der Kneipe seines immer alkoholisierten und gewalttätigen Vaters. Die beiden Jungen finden sich - ein ungleiches Paar.
Gut gefallen hat mir, wie der 14jährige Markus seine Umwelt wahrnimmt. Das Buch ist eine Milieustudie und stößt viele Dinge an, bedient aber auch Klischees. Ganz witzig ist, wenn Nilowsky seine Erklärung der Dinge abgibt, die Markus natürlich immer ganz anders sieht....
Berührt hat mich Nilowsky nicht wirklich. Der Anfang ist gut, aber dann plätschert die Handlung auch mal so dahin. Man hätte mehr aus dieser guten Idee, die der Geschichte zugrunde liegt, machen können.
Natürlich gibt es dann noch eine Geschichte um ein Mädchen, aber auch Carola bringt nicht wirklich Schwung in die Handlung. Die Figuren bleiben blass und eben schräg. Das Buch bleibt auch blass zurück und vielleicht nicht lange in Erinnerung - und das wäre es doch, was ein richtig gutes Buch ausmacht. Vielleicht hat es 2,5 Sterne verdient - ich bleibe bei 2.