Hatte mir mehr versprochen...

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patriciapp Avatar

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Das war ein Roman, bei dem mich vieles angesprochen hat:
- veröffentlicht in einem meiner allerliebsten Verlage
- Setting im schönen Burgenland = Urlaubserinnerungen
- spannender Klappentext
- und ein interessantes Cover. Das passt auch tatsächlich perfekt zur Geschichte, bzw. zu der Geschichte in der Geschichte. Dort geht es nämlich um eine Legende, dass Nincshof schon einmal vergessen war und durch Zufall im Schilf gefunden wurde. Das wird vom Cover perfekt aufgegriffen.

Tja, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an den Roman. Vielleicht zu hoch?
Jedenfalls hatte ich mehrmals überlegt, mittendrin abzubrechen, weil es einfach vor sich hinplätscht.
Es ist nett geschrieben, wenngleich ein bisschen anders, als man es sonst gewohnt ist. Da merkt man den österreichischen Einschlag.

Jedenfalls dachte ich immer, dass da noch etwas kommen muss. Kam aber leider nicht. Oder ich habe einfach nicht verstanden, was mir die Autorin mit ihrem Buch sagen wollte. Eine Botschaft, die mir das Buch vermitteln soll, fehlt mir jedenfalls.

Stattdessen gibt es ziemlich viele Wiederholungen, weil immer wieder neu angesetzt wird, die Nincshofer Legenden zu erzählen und warum die Fremden im Dorf eine Bedrohung sind und dass man Nincshof vergessen muss... Irgendwann hat man das ja auch mal verstanden und möchte eine Weiterentwicklung der Figuren und der Geschichte und das passiert halt nicht.
Das könnte ein erzählerischer Kniff sein und mir fallen einige literarisch wertvolle Interpretationen dazu ein.

Allerdings habe ich das Buch als Unterhaltung gelesen (und da gibt es schöne sommerliche Beschreibungen, die das rechtfertigen) und die Unterhaltung hat mir gefehlt.
Und ehrlicherweise möchte ich bei einem Buch nicht das bewerten, was man hineininterpretieren KÖNNTE, sondern eben das, was man schon per se mit dem Buch bekommt. Und das war mir bei Nincshof zu wenig.