Wiedergeburt - Spannendes Thema

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piratenbraut Avatar

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Vor Kurzem habe ich eine Mail von Vorablesen bekommen, in der für eine Aktion der Ullstein Buchverlage in Kooperation mit Jellybooks geworben wurde. Der Deal lautete "Bekomme ein E-Book umsonst und sende uns dafür deine Lesedaten". Das klang spannend und ich bin sofort auf die Internetseite gegangen und habe mir die E-Books angesehen und mir durchgelesen, wie das Ganze funktionieren soll. Ich hatte nämlich nicht so eine genaue Vorstellung, wie das mit den Lesedaten funktionieren sollte.

Ich habe mich dann aber fürs Mitmachen entschieden und mir eben dieses Buch hier ausgesucht: Noah will nach Hause. Das Cover fand ich sehr ansprechend und auch die Beschreibung klang sehr interessant.

Ich hab mich angemeldet und schwupps konnte ich das E-Book auf meinem IPad öffnen und anfangen. Ich habe noch bestimmt eine Woche gebraucht, bis ich wirklich angefangen habe, weil ich erst noch ein anderes Buch (Owlcrate und so ;)) beenden wollte, aber dann ging es richtig los. Am Ende eines jeden Kapitel gab es einen Button "Lesedaten senden", den man einfach anklicken konnte. Das ging also flott und so konnte ich dem Verlag mitteilen, wann ich lese, wie schnell, wo ich eventuell nochmal zurückgeblättert habe, wo ich langsamer voran gekommen bin etc. Sehr interessante Sache. Und es hilft dem Verlag zum Einen, zu ermitteln, wie gut konkret dieses Buch ankommt, aber zum Anderen zeigt es eben auch, wie das durchschnittliche Leseverhalten ist und was bei den Lesern gut ankommt. Wenn ich dafür ein Buch umsonst lesen darf, teile ich diese Daten gerne mit ;).

Aber nun mal zum Buch an sich. Ich lese ja auch sehr gerne mal unkonventionelle Bücher und da war dieses Buch hier genau das richtige. Das große Thema ist, wie ihr auch dem Klappentext entnehmen könnt, Wiedergeburt. Janie hat schon immer gemerkt, dass ihr Sohn ein bisschen anders ist, aber so richtige Sorgen macht sie sich erst, nachdem die Leiterin des Kindergartens ein ernstes Gespräch mit ihr führt. Als sie mitten in der Nacht mehr aus Schlafmangel als aus wirklicher Hoffnung, dass sie etwas finden könnte, im Internet surft, stößt sie auf Jerome Anderson. Was er beschreibt, scheint so gut auf Noah zu passen. Aber sie glaubt doch nicht an Wiedergeburt. Oder?

"Yolo. Ein Motto. Eine Parole, ein Carpe Diem der Skateboarder: You only live once. Man lebt nur einmal. Aber stimmte das?"

Schließlich trifft sie sich mit Anderson und gemeinsam versuchen sie, Noah zu helfen und seine Angaben zu überprüfen. Doch nicht nur Janie und Noah haben ihr Päckchen zu tragen, auch Anderson ist in einer schwierigen Lebensphase und so kommt es zu großen Komplikationen.

Dieses Buch ist auf viele Arten bemerkenswert. Manchmal ist es durch Noahs Aussagen wirklich gruselig, obwohl es nicht im geringsten eine Gruselgeschichte sein soll. Manchmal ist es spannend wie ein Thriller, denn es ist wie ein Fall, der gelöst werden will. Manchmal ist es eine traurig- komische Familiengeschichte. Die Autorin schafft hier sehr glaubwürdige und tiefgründige Charaktere.

Ich habe selten ein Buch gelesen, dass so viele Genre vereint.

Außerdem ist es tatsächlich eines der wenigen Bücher, in denen es überhaupt nicht um eine Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau geht. So gar nicht. Mir ist erst nach dem Lesen aufgefallen, wie selten das ist.

Und zuletzt ist es deswegen so besonders toll, weil es nicht reine Fiktion ist. Zwar ist Noahs Geschichte über die Wiedergeburt ausgedacht, aber es gibt viele andere Fälle zu diesem Thema, die wahr und belegt sind. Die Autorin hat gut recherchiert und hat zwischen den Kapiteln immer wieder kurze Auszüge aus Berichten von "Wiedergeborenen" mit einfließen lassen, die Forscher dokumentiert haben.

Ein absolut faszinierendes Buch, das ich jedem absolut weiterempfehlen kann.

Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Das kleine Haus mit den beleuchteten Fenstern sieht einladend aus, aber durch die Dunkelheit drum herum gleichzeitig gruselig. Zudem sieht es ja auch nicht aus wie ein wirkliches Haus, eher wie ein gebasteltes. Und auch die Sterne und die Wolken oben drüber sind nicht echt, denn wenn man genau hinschaut, hängen sie an Fäden. Das beschreibt sehr gut Noahs Situation, denn auch wenn er bei seiner Mutter ist, fühlt er sich nur halb zuhause und versteht seine Gefühle manchmal nicht. Er weiß, dass da noch ein anderes Zuhause ist. Aus dem selben Grund ist auch der Titel super ausgewählt.