Lebe deinen Traum!

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hennie Avatar

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Kim Nina Ocker gelang eine schöne Erzählung einer hoffnungsvollen Liebe zwischen zwei jungen Menschen, die ihren Traum leben wollen.
Lena Winter, 19 Jahre alt, Abiturientin aus Deutschland absolviert ein Praktikum in einem Hotel der Extraklasse. Das Fünf-Sterne-Hotel West ist ein imposantes Gebäude der Upper East Side in New York. Alles super in diesem Haus – die Größe, die Einrichtung, die Gäste –. Die junge Frau aus Hannover hatte gehofft in der Küche des Nobelhotels, in der Patisserie, unterzukommen, um dort zu lernen. Lenas Faszination des Kochens und Backens war sehr groß, obwohl es dafür keine Tradition in der Familie gab. Also, das war ihr übermächtiger Traum. Sie wollte es zu einer gewissen Meisterschaft bringen. Aber zunächst wird sie zu niederen Diensten eingeteilt. Erst darf sie den Eingangsbereich fegen, danach soll sie Ordnung in eine Wäschekammer bringen. Ihre Enttäuschung ist groß. Trotzdem macht sie sich mit Eifer ans Werk und verdonnert einen vermeintlichen Praktikanten zur Mithilfe, ohne zu wissen, wen sie da vor sich hat. Es ist Sander West, der junge, attraktive Hotelerbe. Zunächst spielt er mit. Das hat mehrere Gründe, warum er sich darauf einläßt. Der naheliegendste und offensichtlichste Grund ist, dass ihm das junge deutsche Mädchen gefällt. Und das von der ersten Sekunde an. Ihre kratzbürstige, zielstrebige Art beeindruckt ihn. Darum erhält sie von ihm auch gleich einen passenden Spitznamen verpaßt. YAPPER!
Wie wird es zwischen Sander und Lena ausgehen? Gibt es ein Happy End?

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive beider Protagonisten. Lena und Sander durchleben unabhängig voneinander eine Wandlung. Sie fühlen sich nicht nur ungeheuer körperlich voneinander angezogen, sondern erkennen trotz Höhen und Tiefen in ihrer Beziehung, dass sie sich ähnlich sind in ihren Zielen für die Zukunft. Aber bis beide zu der Erkenntnis kommen leiden sie für mein Empfinden zuviel ohne triftigen Grund. Lena zumindest hätte schon ab und zu ihren Gefühlen vertrauen können. Fehlinterpretationen von Verhaltensweisen spielen eine große Rolle. Aber bestimmt ist man genauso in dem Alter von 19/23 Jahren, wie es die Autorin beschreibt. Es fehlt die Lebenserfahrung. Was mir an der ansonsten sympathischen Lena nicht gefiel, war dieser exzessive Alkoholgenuß. So lassen sich Probleme nicht lösen.

Zwei Stellen aus dem Buch möchte ich zitieren. Die fand ich sehr gelungen. Einmal dieser Dialog: - „Der Klügere gibt nach.“ - „Wenn die Klügeren immer nachgeben, dann beherrschen die Dummen die Welt.“
Sander an Lena: „Realität ist was für Menschen, die Angst vorm Träumen haben.“

„Nothing like us“ ist eine lesenswerte, charmante Liebesgeschichte, die ohne Schmalz und zuckersüßes Gesülze auskommt. Wobei die Verbindung zwischen Milliardärssohn und mitteloser Praktikantin schon wie ein modernes Märchen anmutet. Doch warum nicht? Möglich ist alles!
Die Charaktere sind gut gezeichnet und machen die Handlung plausibel. Besondere Freude bereiteten mir Keito und Lexie, die Freunde von Lena.
Empfehlenswert für junge Leser und für die Romantiker unter uns. Von mir vier von fünf Sternen!