Das Furunkel im Kriminalkommissariat

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xirxe Avatar

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Daniel Zucker sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl, doch seinen Job als Kommissar will er nicht aufgeben, ganz zum Missfallen des Leiters und der Personalabteilung dieses Bereiches. Man gibt ihm die Möglichkeit als externer Berater mitzuarbeiten, fordert jedoch seine Dienste nicht an, in der Hoffnung dass Zucker irgendwann selbst kein Interesse mehr zeigt. Doch da haben sie sich getäuscht, denn als ein Kind tot in einer Mikwe aufgefunden wird, bringt sich Zucker von selbst mit ein, nicht unbedingt zur Freude seiner Kollegen...
Es ist ein grausames Szenario mit dem dieses Buch beginnt: Ein kleiner Junge wird gefangen gehalten und missbraucht, was auf neun Seiten überraschend ausführlich dargestellt wird. Eigentlich liebe ich ja blutrünstige Thriller, aber das fand ich doch schon stark an der Grenze, auch wenn vieles angedeutet statt beschrieben wurde. Doch unabhängig von diesem Beginn gab es noch einiges, was ich nicht so toll fand. Die ausschweifende Beschreibung des Leiters, dass Zucker ein Furunkel sei - Himmel, was hat das in einem Krimi zu suchen? Oder dass ein Kommissar eigene Überlegungen an einen Zeugen weitergibt. Oder dieser Satz: 'Der Napf war so blau wie seine Augen. Nicht wie der Himmel bei Sonnenschein, so hell und klar, sondern dunkel und ungesund gelb, wie kurz vor einem Gewitter.' Ja war der Napf nun blau oder gelb?
Vielleicht mag das ja in den Büchern die Frau Henke sonst so schreibt (Erotikromane), nicht darauf ankommen. Aber in einem Krimi haben solche Unlogiken nichts zu suchen.