Ist die Kinderleiche der vergewaltigte Junge?

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lerchie Avatar

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Der saß komplett nackt auf Pflastersteinen. Er dachte daran, dass er einmal mit seinem Baumhaus vom Baum gestürzt war. Der Ast war einfach abgebrochen. Seither kletterte er nirgends mehr hinauf. Im Aquarium hatte er nur vor den Haien Angst, aber die waren in einem eigenen Becken. Er fror und hatte Hunger und Durst. Ein Mann kam und lockte ihn mit Gummibärchen, doch er reagierte nicht. Dann stellte er eine Schüssel mit Wasser hin, worauf der Junge sagte, er sei doch kein Hund. Der Mann öffnete die Gittertür und kam herein. Er legte eine Decke auf den Boden und lockte den Jungen zu sich. Mit dem bloßen Po wenigstens auf einer Decke sitzen zu können, das war schon besser als Pflastersteine. Und der Junge setzte sich darauf. Doch was dann geschah, gefiel ihm nicht. Und er verstand es auch nicht.
Abuu Beti war Führer im Museum Praetorium in Köln. Im Moment hatte er eine Gruppe aus der Stadtverwaltung, die ihm gehörig auf die Nerven ging, denn die Leute glaubten nichts, hinterfragten alles. Als ob er das nicht schon seit dreißig Jahren machen würde. Jetzt gingen sie zum jüdischen Ritualbad. Kurz davor begegnete ihm sein Kollege Antonio mit einer Gruppe Studenten. Es sei etwas passiert, man müsse die Polizei rufen, sagte dieser. Und als er schließlich davor stand, sah er die braune Brühe, sie klärte sich und alle sahen den kleinen Leichnam, der in Fötushaltung darin schwamm. Die Menschen flüchteten, doch sie würden nicht hinaus können, denn er hatte abgeschlossen.
Der von der Hüfte an abwärts gelähmte Daniel Zucker hatte den Eindruck, dass der Leiter der Direktion Kriminalität ihn nicht leiden konnte. Daniel hatte einen Freizeitunfall gehabt und war seitdem gelähmt. Doch er hatte seine Rückkehr ins Kriminalkommissariat 11 erzwungen. Er sollte bei besonders schwierigen Fällen, oder wenn die Abteilung völlig überlastet war, hinzugezogen werden. Doch die Praxis sah anders aus. Bei seinen Kollegen war er beliebt und das passte Voigt gar nicht. Er war der Meinung, dass Zucker sich überschätze. Daniel hatte das in einem Gespräch erlauscht. Und er erkannte, dass er mit seinem Rolli auf ein Abstellgleis geschoben worden war. Doch Daniel wollte sich das nicht gefallen lassen. Er wartete nicht, bis man ihn rief, nein er würde sich seine Fälle ab sofort selbst aussuchen. Da er wusste, dass hier in der Mikwe auch Reporter auftauchen würde, war er sich sicher, dass Voigt es nicht wagen würde, ihn wegzuschicken. Diesen Eklat konnte er sich nicht leisten. Als er einen Moment nicht aufpasste, rutschte er mit dem Rolli auf die Straße und überquerte sie. Auf der anderen Seite wünschte er einen schönen Tag, bekam gesagt, dass sie eine Leiche gefunden hätten, und gab zurück, dass er deswegen da sei. Er erntete Missbilligung, und als er die Trassierleine anheben wollte, ging ein Kollege von der Schutzpolizei dazwischen. Es sei ein Tatort. Außerdem meinte er, dass man nicht jeden Tag den Kollegen von der Rechtsmedizin sagen müsse, sie brauchten nur ein kleines Transportbehältnis mitzubringen. Da wurde Daniel schlagartig ernst.
Als der Kollege von der Schutzpolizei merkte, dass Zucker gar nicht so willkommen geheißen wurde, machte er ihm das Angebot zu wechseln, er würde die Weichen stellen. Und Zucker sagte, er werde vielleicht wirklich bald auf das Angebot zurückkommen müssen. Daniel rollte weiter, er überwand enge Stellen, doch an der Treppe scheiterte er. Er erkannte, dass er nicht persönlich an den Tatort gelangen konnte. Doch dann kam ihm eine Idee. Er Holte sein Tablet aus dem Auto, und kaufte in einem Elektrogeschäft eine Webcam. Damit ging Leander zum Tatort. Abuu Beti sah ihm über die Schulter. Er interessiere sich für die Technik. Und er meinte, es gebe genug andere Möglichkeiten eine Leiche verschwinden zu lassen. Daniel erkannte, dass der Täter die Mikwe gekannt habe musste, denn das Ritualbad war ja nicht ohne weiteres zugänglich. Er war berechnend. Und wollte, dass die Leiche gefunden würde.
Die Buchbeschreibung: „Er trug die Kutte eines Mönchs.“ So beschreibt eine verwirrte alte Frau den Mörder, den sie in der gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter beobachtet haben will.
Nur mit dieser Aussage kann der Kölner Kriminalkommissar Daniel Zucker – nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, nun aber wieder im Dienst – nicht mit den Ermittlungen anfangen, ohne einen Eklat zu verursachen. Darum wird Daniels Frau Marie beauftragt, ein Phantombild des Mörders zu erstellen. So stößt sie auf beunruhigende Hinweise: Hat ihr eigener Chef eine dunkle Seite, von der niemand etwas ahnt? Währenddessen beschließt Maries 19-jähriger Cousin, Daniel bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen – und bringt sich damit in größte Gefahr …
Ein mysteriöser Mord, ein Haus voller Verurteilter und ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint: der neue Fall für die Zuckers!
Der Beginn war etwas eklig, denn genau zu lesen, wie ein Mann einen kleinen Jungen missbraucht, vergewaltigt, ist nicht so mein Ding. Aber es ist ja nur der Anfang. Und es ging ja auch dann spannend weiter. Mich würde sehr interessieren, wie sich Daniel Zucker gegen diesen Voigt durchsetzt, der mir schon unsympathisch ist. Von dem Mord in der Buchbeschreibung liest man jedoch noch nichts. Aber vermutlich war die Leseprobe dafür nicht lang genug. Auf jeden Fall möchte ich gerne weiterlesen und würde mich über einen Buchgewinn freuen.