Nichts für schwache Nerven

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tinschetier Avatar

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Schon als ich die kurze Beschreibung gelesen hatte, war ich gespannt, wie das Buch sein würde. Es klang und man konnte sich sicher sein, dass es etwas für richtige Thriller-Fans sein würde.
Doch der Beginn der Leseprobe war dann noch spannender und mitreißender als erwartet. Ein kleiner Junge wird entführt und nackt in eine Zelle gesperrt. Er weiß gar nicht, was alles vor sich geht doch dem Lesen offenbart sich schnell eine detailliert beschriebene Vergewaltigung. Auch ich fand diese Beschreibung, wie wahrscheinlich viele andere, sehr detailliert und auch mich hat es sehr mitgenommen. Meiner Meinung nach ist das Thema der Kindervergewaltigung ein wichtiges Thema, mit dem sich viele nicht beschäftigen wollen und es vielleicht lieber aus ihrem Alltag verdrängen würden. Ich denke jedoch, dass durch solch eine Beschreibung das Bewusstsein für solche Straftaten viel größer wird und die Menschen einmal darüber nachdenken, was überhaupt vor sich geht.
Im weiteren Verlauf der Leseprobe wird ein weitestgehend "normaler" Kriminalfall beschrieben, diesmal ohne weitere größere Schockmomente für den Leser. Während einer Museumsführung wird eine Kinderleiche in einer jüdischen Mikwe gefunden. Da dieses Bad jedoch nur durch einen Schlüssel erreichbar ist und die eintretenden Personen daher genau kontrolliert werden, kann es sich zunächst keiner erklären, wie der kleine Körper dort hingelangen konnte. Auch Daniel Zucker erfährt von dem Fall und begibt sich zum Tatort, um an dem Fall teilhaben zu können. Durch einen Unfall ist er seitdem an den Rollstuhl gebunden, wodurch manche Mitarbeiter der Polizei der Ansicht sind, dass er seinen ehemaligen Beruf des Kriminalkommissars nun aufgeben müsse. Diese Ansicht möchte sich Daniel Zucker jedoch nicht gefallen lassen und er kämpft weiterhin mit allen Mitteln für seinen Einsatz und seine Rechte als Behinderte. Dabei möchte er zeigen, dass er als Rollstuhlfahrer weiterhin gute Arbeit leisten kann auch wenn er, wie in diesem Fall nicht zu jedem Tatort vordringen kann. Für dieses Problem lässt er sich daraufhin eine Lösung einfallen und gibt seinem Kollegen eine Stirnkamera. Dadurch kann er die Beobachtungen vor Ort genau mitverfolgen und sich bestmöglichst alle Details einprägen.

Die Autorin weiß geschickt den Leser in ihren Bann zu sein. Ab der ersten Minute ist man gefesselt von der Erzählung und würde am Liebsten gar nicht mehr aufhören, auch wenn das geschrieben mit der Beschreibung des Jungen zunächst sehr verstörend und teilweise schockierend sind. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Fall aufklären wird, da die Kurzbeschreibung ja noch viele andere spannende Aspekte andeutet, die in der Leseprobe noch nicht angesprochen werden. Ich denke, dass es auch weiterhin spannend weitergehen wird und der Leser sich von der Lektüre kaum loseisen kann.