verstörend

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smilingkatinka Avatar

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Die Leseprobe beginnt hart- sehr hart. Ein kleiner Junge wird in einem Kellerloch festgehalten und sexuell missbraucht. Die Autorin beschreibt dies auch recht genau und so musste ich schon auf den ersten Seiten sehr schlucken. Doch so abstoßend diese paar Seiten sind, so sehr ist mein Interesse erwacht, weil ich den Täter leiden sehen möchte.

Szenenwechsel. Ein schwarzer Museumsführer führt eine Gruppe Beamter und muss sich gegen einige Vorurteile zur Wehr setzen. Das macht er recht erfrischend und so ist das flaue Gefühl der vorherigen Seiten schnell verschwunden. Doch das Lächeln auf den Lippen währt nicht lange. In einem jüdischen Bad, einem der Ziele der Führung, wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden. Kommissar Daniel Zucker würde gerne in diesem Fall ermitteln, doch seit einem Unfall ist er an einen Rollstuhl gebunden und seine Kollegen versuchen gerade, ihn quasi rauszuwerfen. Doch Daniel kämpft und fährt zum Tatort. Dort steht er aber einem typischen Problem für Rollstuhlfahrer gegenüber: Treppen. Ich kenne selbst einige junge Menschen im Rollstuhl und finde Daniel sehr gut gezeichnet. Er denkt wirklich so, wie ich es gewohnt bin.

Alles in allem hat mich die Leseprobe doch sehr aufgewühlt und ich denke, dass es ein sehr emotionaler Thriller wird, der den Leser lange beschäftigt. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die Figuren sind bisher ganz gut gezeichnet. Ich würde gerne tiefer in die Geschichte einsteigen.