Aktuelles Thema und behinderter Kommissar

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scarlettomanu Avatar

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Eine ermordete Frau in einem jüdischen Ritualbad; ein von einer verwirrten alten Frau beobachteten Mord in einer ihr gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter; ein an den Rollstuhl gefesselter Kriminalkommissar.

Eine Mischung aus aktuellen Themen aus denen eine Thriller entsteht.

 

Daniel Zucker, ein Kölner Kriminalkommissar, ist seit einem Freizeitunfall an den Rollstuhl gefesselt. Sein Vorgesetzter und seine Kollegen versuchen ihn bei Ermittlungen aufgrund seiner Behinderung außen vor zu lassen. Doch Daniel Zucker lässt sich nicht aufs Abstellgleis stellen und nimmt in einem aktuellen Fall auch ohne die Zustimmung seines Chefs und mit ungewöhnlichen Mitteln an den Ermittlungen teil. In einem jüdischen Ritualbad wurde eine weibliche Leiche abgelegt. Kurze Zeit später berichtet eine an beginnender Demenz leidende alte Frau von einem Mord, den sie in einer gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter beobachtet haben will. Haben diese beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Daniel Zucker versucht mit der Hilfe seiner Frau Marie ein Phantombild des angeblichen Mörders erstellen zu lassen. Was dabei rauskommt, ist eine Person, die eine Kutte trägt. Hilft das dem Kommissar weiter? Ist der Mörder unter den Bewohnern des berüchtigten Hauses Nr. 13 zu finden? Das gilt es für den behinderten Daniel herauszufinden. Unterstützung findet er in seiner Frau und in Benjamin, der sich in die Wohneinrichtung einschleust und sich damit in Gefahr bringt.

 

Das außergewöhnliche an diesem Roman finde ich , dass hier ein behinderter Kommissar die Hauptrolle spielt. Die Schriftstellerin spricht Probleme an, die jedem in der realen Welt bekannt sind. Kann ein gehbehinderter Ermittler einen Fall aufklären? Kann er weiter seiner Arbeit nachgehen? Ja er kann und dass wird in diesem Thriller hinreichend bewiesen. Das Thema Pädophelie ist ein sehr aktuelles aber auch schwieriges Thema. Aber Laura Wulff hat es gut verstanden, damit zu arbeiten. Es wird nichts beschönigt, aber auch nichts übertrieben. Laura Wulff gelingt es, den Leser anfangs zu schockieren, aber auch gleichzeitig zu fesseln. Das Cover ist gut ausgewählt.

 

Auch wenn es zwischendurch Passagen gab, die etwas die Spannung vermissen ließen, handelt es sich bei „Nr. 13“ um einen gelungenen Thriller der etwas anderen Art, den ich ohne weiteres weiter empfehlen kann.