Alpträume?

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herbert grießhammer Avatar

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Wow! Das Ganze beginnt mit einem Paukenschlag. Abstoßend und grausam. Es ist die Vergewaltigung eines kleinen Jungen durch einen Mann. Eindringlich werden die Angst, die Not, die Ausweglosigkeit und die Verzweiflung des Kindes geschildert. Man verspürt den Wunsch: Dieses Buch tue ich mir nicht an. Doch die Neugier siegt, und man liest weiter, und die Überwindung lohnt sich.

Hauptperson der Geschichte ist Hauptkommissar Daniel Zucker, beschäftigt bei der Kripo in Köln. Durch einen kürzlich erlittenen Privatunfall ist der querschnittsgelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Seine Vorgesetzten würden Zucker lieber im Innendienst verwenden. Doch er will unbedingt weiterhin ermitteln. Er braucht das, um, wie er selbst sagt, "wieder auf die Beine zu kommen". Denn auch seine junge Ehe wird durch die Tatsache belastet, daß er infolge seiner Behinderung keine Kinder zeugen kann. Zur Zeit haben die Zuckers einen Mitbewohner, Bejamin, genannt Ben. Ben ist Marie Zuckers Cousin. Das Appartment seiner Eltern ist ausgebrannt. Bis etwas Neues gefunden ist, bleibt er bei seiner Cousine. Ben ist 18 Jahr alt, Abiturient. Aufgrund einer großen Dummheit muße er 2 Wochen Jugendarrest absitzen. 

 Doch nun zur eigentlichen Handlung: Während einer Stadtführung wird in einem ehemaligen jüdischen Ritualbad eine kleinwüchsige Leiche gefunden. Noch seht nicht fest, ob es ein Kind ist, oder eine kleine Frau. Hauptkommissar Zuck begibt sich an den Fundort und beginnt zu ermitteln. Dies geschieht gegen den Willen seiner Vorgesetzten. Doch Zucker ist stur und setzt sich durch. Da meldet sich eine Frau bei der Kripo: Ihre Mutter will durch das Fenster im gegeüberliegenden Gebäude in der Bruchstraße einen Mord beobachtet haben. Zucker vernimmt die alte Frau. Doch die scheint dement zu sein. Ist ihre Aussage glaubhaft? Das Haus, in dem der Mord geschehen sein soll, trägt die Nummer 13. Es ist ein altes, heruntergekommenes Gebäude. Das Besondere an diesem Haus: Es beherbergt mehrere verurteilte Kinderschänder, die ihre Strafe aber bereits abgesessen hatten. Doch die Nachbarschaft will diese Leute nicht dulden. Es wird ständig gegen ihre Anwesenheit demonstriert.

Zucker begibt sich in das Haus Nr. 13 und vernimmt die einzelnen Bewohner, ohne Ergebnis. Doch sie haben irgendetwas zu verbergen. Zucker spricht auch zuhause mit seiner Frau Marie über den Fall. Ben, der Cousin hört das. Er beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich in das Haus Bruchstraße Nr. 13. Ein fataler Fehler, wie sich schnell herausstellt.

Nun nimmt die Gechichte schnell Fahrt auf. Es werden die Schicksale der Bewohner von Nr. 13 beleuchtet. Hintergründe werden aufgedeckt. In einem furiosen Finish wird alles aufgeklärt. Wer kommt heil davon, wer bleibt auf der Strecke?. Am Ende wird man es wissen.

Bei Beginn des Buches denkt man unwillkürlich: da bin ich wohl in etwas hineingeraten. Doch dem ist nicht so. Es werden wohl Einzelheiten bekannt, die

 nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet sind, doch die Grenze des Unerträglichen wird nicht überschritten. Alles in allem ein sehr spannendes Buch, als Bettlektüre aber nicht unbedingt zu empfehlen.