Total überladen

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
murksy Avatar

Von

Ein kleiner Junge wird brutal vergewaltigt. Dieser heftige Einstieg führt in eine verwobene Geschichte um Mord und Kinderschändung, beginnend mit einer Leiche im Kölner-Untergrund. Was zunächst nach einer Kinderleiche aussieht, entpuppt sich dann als Frau. Der etwas unkonventionelle Ermittler ist ein Kommissar im Rollstuhl, der es schafft, sich spannende Fälle zu angeln. Da man ihn aber eher abschieben will, bekommt er die scheinbar langweilige Aufgabe, eine alte Frau zu vernehmen, die einen Mord beobachtet haben will. Und das gerade in Haus Nr. 13. Dort wohnen gleich mehrere entlassene Kinderschänder in einer Gemeinschaft, sehr zum Unwohl der Anwohner. Irgendwie scheinen die Aussage der Frau mit der gefundenen Leiche zusammen zu hängen. Dramatisch spitzt sich die Lage zu, als die Tochter der alten Frau in ihrem Fahrzeug verbrennt. Doch dies ist kein Zufall. Im Haus Nr. 13 scheinen merkwürdige Dinge vor sich zu gehen. Sind die Kinderschänder wieder aktiv? Es gibt noch mehrere Zwischenfälle und Mordanschläge, nebenbei wird noch ein Kindstod aufgeklärt, der aber nichts mit Haus 13 zu tun hat. Und natürlich muss der Rollstuhlkommissar mit seinem Gefährt um sein Leben kämpfen, bevor er die dunklen Geheimnisse tief im Haus findet...
Leider wurde versucht, von jedem etwas in das Buch zu packen. Niemand will langweilige Ermittler, ohne Eheprobleme oder tiefe psychologische Störungen geht gar nichts. Also nimmt man in diesem Fall einen Rollstuhlfahrer. Gab`s als Detektiv schon mal im Fernsehen. Das wäre zumindest noch etwas glaubhaft. Dass aber ein Polizist, ohne Waffe, mit Behinderung im Außendienst für Mordermittlungen eingesetzt, ist zuviel. Das macht den Krimi schon fast lächerlich. Ich hoffe stark, dass es das im richtigen Leben nicht gibt. Nicht, weil ich diskriminieren will, sondern, weil das genauso wäre, wie wenn ein Rollstuhlfahrer aktiv bei der Feuerwehr am Brandherd steht. Leider ziehen sich diese Glaubwürdigkeitsprobleme durch das ganze Buch. Da werden leichen exhumiert. Und was macht man, genau, man öffnet im Freien bei Schneefall den Sarg..Klar. Und rein zufällig erzählt einer der Totengräber etwas von einer Sportlerin..und siehe dam genau die liegt in dem Sarg. Die Verbrecher machen sich auch die Mühe, den Tod eines Jungen vorzuspielen. Dazu nehmen sie dummerweise die Leiche eines Mädchens, auch sehr clever. In dem Buch wird so ziemlich alles aufgegriffen, bis zum Verlies im Keller und zu Diamanten umgewandelte Leichen. Und ein outing eines Jugendlichen muss auch noch rein. Irgendwie scheint die Autorin möglichst viel in die Story reinpacken zu wollen (ganz schlechtes Stilmittel..das Wiederholen von ganzen Textpassagen in der Erinnerung diverser Personen, das füllt zwar das Buch, aber sonst bringt das kein Plus an Spannung, die sowieso Mangelware ist). Viel weniger wäre mehr gewesen, dazu vielleicht noch etwas glaubhafter geschrieben. Aber so nur Zeitverschwendung.