Ein neuer Fall für Konstantin Dühnfort

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zoe2018 Avatar

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„Nun ruhet sanft“ ist bereits der siebte Fall für den Münchener Kult-Kommissar Dühnfort. Dennoch handelt es sich um einen eigenständigen Roman, der auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Worum geht es?

Zitat: „Dühnfort betrachtete das Haus mit der angebauten Doppelgarage. Verrußte Scheiben, verkohltes Holz. Rabatten und Beete im Vorgarten waren zertrampelt. Löschwasserpfützen überall. An Spurensicherung hatte hier niemand gedacht. Neben dem Mülltonnenhäuschen ein Kinderfahrrad. Himmel! Was kam da auf ihn zu?“

Noch nie hat Kommissar Dühnfort etwas Vergleichbares gesehen: ein abgebranntes Haus, darin Nina Sassen und ihre zwei Kinder, im eigenen Zuhause brutal ermordet. Selbst vor dem Familienhund und dem Pony hat der Mörder nicht haltgemacht. Nur Ehemann und Vater Tom ist wie vom Erdboden verschluckt. Ist er der Schuldige?

Wie kann jemand so grausam sein und seine eigene Familie auslöschen? Dühnfort ist erschüttert wie nie zuvor - besonders, da er gerade erst erfahren hat, dass seine Freundin Gina schwanger ist. Er ist fest entschlossen, Tom hinter Gitter zu bringen. Doch als der in katastrophalem psychischem Zustand wieder auftaucht, ist gar nicht mehr so sicher, was eigentlich geschah.

Verdächtigt Dühnfort den Falschen? Tom kommt megaunsympathisch rüber, ein notorischer Fremdgänger, der nichts anbrennen lässt. Aber ist er deshalb auch ein Mörder? Je tiefer der Kommissar in diesen Fall eintaucht, umso mehr menschliche Abgründe tun sich auf…

Inge Löhnig hat ihren neuen Kriminalroman wieder routiniert in Szene gesetzt. Ihre bildhafte Sprache gefällt mir. Dazwischen sind Kapitel in der Ich-Perspektive aus Sicht des Täters eingestreut. Eine Familientragödie, die zeigt, wie Eifersucht und Neid, Liebe und Hass, Rache und Wut das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und brutalen Folgen.

Gut gefallen haben mir auch die vielen falschen Fährten, die Inge Löhnig für den Leser auslegt und somit die Geschichte voran und die Spannung in die Höhe treibt. Alle Erzählstränge laufen am Ende zusammen und werden schlüssig aufgelöst. Zudem hat sich die Autorin sprachlich von Buch zu Buch weiterentwickelt. Schön, dass es sogar wieder einen „Soundtrack“ zum Roman gibt.

Fazit: Eine Geschichte über die dunkle Seite der menschlichen Seele. Gut, für mich aber nicht das beste Buch aus dieser Reihe!