Ein bisschen Glück auch für die Leser(innen)

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justm. Avatar

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Stella, die Größstädterin aus Stockholm, besinnt sich nach einer Trennung und dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, auf ihr Erbe: ein kleines Häuschen auf dem Land, das ihren Großeltern gehört hat. Also begibt sie sich, in hohen Hacken, auf die Reise in ihre Vergangenheit, an den Ort ihrer Kindheit. Bevor ihre Mutter alle Brücken zu dem kleinen Ort abgebrochen hat.
Dabei ist sie nicht nur auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, wer ihr Vater ist, sondern auch nach sich selbst. Und begegnet schon am Bahnhof Thor.
Thor, der Mann, der bald keine ganz unwichtige Rolle in ihrem Leben spielen könnte. Wenn da nicht die Sache mit der Mode-Schule in New York wäre.

Simona Ahrnstedt schreibt locker flockig und ziemlich unverblümt und lässt ihre Protagonistin von einer potentiell katastrophalen Situation in die nächste schliddern. Als Leser(in) meint man, da kann doch jetzt nicht noch was kommen, aber doch: da kommt noch was. Und noch was. Und noch was...
Das macht die Geschichte zum Teil ein wenig überfrachtet, wenn es einfacher gewesen wäre bestehende Probleme anzugehen oder detaillierter zu erzählen, mindert aber weder den Lesefluß noch den Spaß am großen Ganzen.

Wer also Lust auf eine Liebesgeschichte mit allen möglichen Problemen der modernen Welt - von Patchwork-Familien, über Rassismus, hin zu den Problemen der modernen Landwirtschaft und sexueller Belästigung - vor der Kulisse schwedischer Kleinstadt-Idylle, gepaart mit einem Hauch Erotik, hat, der ist hier gut aufgehoben.