Großstadtgirl zieht aufs Land – oder doch nicht?

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pharo72 Avatar

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Die Welt der Halbinderin Stella liegt in Trümmern. Ihr langjähriger Freund hat sie betrogen und ihren Job ist sie auch los. Im südschwedischen Städtchen Laholm will sie im von ihren Großeltern geerbten Häuschen zu sich finden. Was sie nicht ahnte, es handelt sich lediglich um eine Bruchbude ohne Strom und Wasser. Zum Glück ist da die rettende Hand ihres Nachbarn, des Biobauern Thor, der schon bald einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnimmt. Warum also nicht etwas Spaß haben, wenn man die Gefühle außen vor lässt. Doch geht das so einfach? Denn eigentlich ist es ihr Plan, in New York Modedesign zu studieren …

Meine Meinung:

Ich habe verhältnismäßig lange für das Buch gebraucht, denn irgendwie ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Die Story ist wirklich nicht neu, aber es hätte mehr daraus gemacht werden können.

Mit Hauptfigur Stella bin ich gar nicht warmgeworden. Sie ist grenzenlos naiv, widersprüchlich und einfach nicht wirklich sympathisch. Was Thor so toll an ihr fand, außer den offensichtlichen körperlichen Merkmalen, konnte ich nicht nachvollziehen. Er selbst ist eigentlich ganz nett und bestimmt eine Sünde wert. Interessanter sind da tatsächlich einige der Nebenfiguren und vor allem den Tieren gelingt es, sich ins Herz des Lesers zu schleichen.

Die Autorin schneidet tatsächlich einige sehr wichtige Themen wie Homophobie, Mobbing, Feminismus und Nachhaltigkeit an, kratzt dabei aber nur an der Oberfläche. Sie konzentriert sich mehr auf die große Anziehung zwischen Stella und Thor, die dann auch oft in ausgiebigen Liebesszenen endet. Einmal aufeinander eingelassen, können die beiden kaum noch voneinander lassen. Diese Szenen trafen weder meinen Geschmack noch war ich von der Quantität eingenommen.

Alles in allem hat die Autorin einen angenehmen Schreibstil und die Landschaftsbeschreibungen sind wirklich gelungen. Wer eine lockere Liebesgeschichte sucht, in der Sex die Hauptrolle spielt, kommt sicher auf seine Kosten. Mein Geschmack war es nicht so ganz.