Hätte mehr erwartet, leider zu oberflächlich

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leseratte61 Avatar

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Klappentext:
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte über eine Frau auf der Suche nach sich selbst und einen magisch schönen Ort

Das Großstadtmädchen Stella ist auf dem Land gestrandet – im idyllischen südschwedischen Städtchen Laholm. Innerhalb eines Tages hat sie ihren Job und ihre Wohnung verloren und herausgefunden, dass ihr Verlobter sie betrügt. Nachdem sie sich betrunken, die Augen ausgeheult und ihren Ex gestalkt hat, begreift sie, dass sie einen neuen Plan braucht. Im kleinen, roten Holzhaus, das einst ihren Großeltern gehörte, will sie sich neu sortieren. Umgeben von verrückten Ziegen, schmollenden Teenies und einem attraktiven Biobauern, der überraschend gut küssen kann, gewöhnt sie sich schneller an das Leben auf dem Land, als ihr lieb ist. Denn eigentlich will sie nur eins: nach New York. Doch was, wenn das Leben andere Pläne hat?

Fazit:

Schon die Überschrift vom Klappentext passt meiner Meinung nach nicht zu der Geschichte. Ich fragte mich, was an dieser Geschichte ungewöhnlich sein soll. Stadtpflanze trifft Bauern und es knistert. Das wurde schon in vielen Büchern thematisiert. Die Idee hat mir gefallen, obwohl ich sie schon von einigen Büchern kenne und ich wollte wissen, wie sie umgesetzt wurde.

Stella flüchtet aus der Großstadt, nachdem sie ihren Freund mit einer anderen Frau erwischt hat. Sie will jetzt nur noch ganz schnell das Häuschen ihrer Großeltern verkaufen, um in New York die Designschule besuchen zu können. Also gedacht und getan. Doch schon ihre Kleidung passt nicht zum Landleben und Hauptsache, sie hat ihre Kosmetik dabei. Dabei müsste sie es doch besser wissen, da sie als Kind oft bei den Großeltern war. So weit so gut?

Thor zeigt schon bei der ersten Begegnung, dass er ein großes Herz hat und mit beiden beinen fest im Leben steht. Er ist der typische Bauer, dem sein Hof und seine Familie über alles gehen. Mir war er schnell sympathisch.

Schon aus den gegensätzlichen Charakteren hätte sich eine schöne Geschichte machen lassen. Teilweise ist dies auch gelungen. Das vorsichtige Annähern und kennenlernen hat mir gefallen, doch kaum waren sie sich nähergekommen, ging es nur noch um Sex. Die Sexszenen wurden mir dann schnell zu viel, da sie zu platt und detailreich beschrieben wurden. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Stella fand ich am Anfang teilweise noch recht amüsant, doch sie ging mir schnell auf die Nerven, da sie mir zu naiv und oberflächlich vorkam. Auch da Thema, dass sie anders ist als andere Frauen hatte sich sehr schnell erschöpft, wurde jedoch immer wieder angeschnitten. Sie hat halt keine Modelfigur und durch ihren Vater hat sie auch eine dunklere Haut. Muss das wirklich immer wieder erwähnt werden, bis die Leserin es endlich kapiert?

Es gibt allerdings auch positive Punkte. So zum Beispiel die Beschreibungen der Landschaft und der verfallenen Kate. Ich hatte teilweise das Gefühl direkt vor Ort zu sein und das selbst zu sehen.

Auch die Kinder von Thor waren schnell in meinem Herzen, da sie mir sehr viel vernünftiger erschienen, als die Erwachsenen in ihrem Umfeld.

Es wurden einige Themen angerissen, allerdings nicht besonders gut in die Geschichte integriert, während auf anderen unwichtigeren Themen zu oft herumgeritten wurde. Hat mir die Geschichte anfangs noch recht gut gefallen, so flaute meine Freude schnell ab, da die Handlung nur noch vor sich hinplätscherte und es ab einem gewissen Punkt nur noch um die körperliche Anziehung ging und die Entwicklung der Charaktere in den Hintergrund gedrängt und nur noch nebenbei erwähnt wurde.

Leider war das Buch nichts für mich, Leserinnen, die leichte Kost ohne höheren Anspruch und mit Erotik suchen, könnten besser bedient sein. Ich vergebe 2,5 Sterne, die ich aufrunde.