Süße Dramatik

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loralai Avatar

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Eine angenehme und moderne Liebesgeschichte, in welcher Rassismus, Sexismus, Feminismus, Mobbing sowie Homosexualität einen Platz finden. Und das nicht nur als Randerscheinung, um es mal erwähnt zu haben, sondern als Thema, welche die Protagonisten in ihrem Leben begleitet.

Ich habe das Buch schnell durchgelesen und war angenehm überrascht davon, dass Stella nicht durch ihre Liebe zu Thor plötzlich zu allem Ja und Amen gesagt hat. Natürlich wurde es zwischendrin schnulzig und auch ein wenig kitschig, aber nicht so, dass ich es als unangenehm empfand. Jedenfalls hat es meinen Lesefluss nicht beeinträchtigt und daher gebe ich dem Buch auch vier statt drei Punkte. Eigentlich 3,5, aber ich runde hier sehr auf.

Die Story ist natürlich schon reichlich vorhersehbar, aber das habe ich bereits erwartet. Es ist immerhin ein Liebesroman. Für eine leichte Lektüre hatte ich mir tatsächlich schon beinahe deutlich weniger von dem Buch erwartet und bin daher positiv überrascht worden. Die Charaktere sind nicht so oberflächlich, wie ich es sonst aus diesem Genre kenne und auch wenn manches recht übertrieben dargestellt wurde, nahm alles einen recht guten Verlauf. Es begann wie man es erwartet, spitzte sich zu und hatte einen dramatischen Höhepunkt.

Wie bereits erwähnt, werden diverse Themen, welche einige Themen mit eingebaut. Stellas beste Freundin Maud ist zum Beispiel eine feministische Vorreiterin mit einer starken Meinung, welche sie schonungslos vertritt. Stella selbst hat durch den frühen Tod ihrer Mutter sehr schnell gelernt selbstständig zu sein und diese Selbstständigkeit im Laufe der Geschichte nicht eingebüßt. Großer Pluspunkt! Zudem kämpft sie selber ihr Leben lang mit Sexismus und Rassismus, da ihr Vater Inder ist. Sie erwähnt in einigen Situationen, wie sie die Welt wahrnimmt, wenn man 'anders' ist. Optisch nicht der Norm entspricht und dadurch anders behandelt wird. Ich fand es sehr schön, wie die Autorin diese Themen behandelt hat. Es wurde weder lächerlich gemacht noch wurde es unangenehm in den Mittelpunkt gezwängt. Es wirkte nicht, als hätte die Autorin es krampfhaft in die Geschichte eingebaut, sondern hat es als einen Bestandteil des Lebens dargestellt. Einen unschönen Bestandteil, aber einen, dessen sich Stella eben bewusst ist und gelernt hat damit umzugehen.
Gleichzeitig wird auch die Homosexualität nicht als absonderlich hingestellt, sondern als einen Bestandteil. Dass es existiert und Liebe etwas schönes ist.

Freundschaften und Familie kamen ebenfalls nicht zu kurz und alles in allem empfand ich es als ein sehr schönes Leseerlebnis.