Ich habe mir schon bei der Leseprobe gedacht, dass die Französische Erfolgsautorin Anna Gavalda mit ihrem neuen Roman “Nur wer fällt, lernt fliegen” ein ganz besonderes Werk vorlegt. So kam es dann auch: ein wunderbar zu lesender Roman.
Anna Gavaldas letzter Roman “Ein geschenkter Tag” war eher lahm, da ist dieser ganz anders. Er hat viel Tempo und eine raffinierte Erzählstruktur.
In einer Nacht erzählt die Hauptfigur Billie ihre Lebensgeschichte, die sie fast durchgängig mit ihrem Kumpel Franck teilt.
Ganz besonders gelungen fand ich auch die Erzählstimme von Billie: Forsch, ironisch und lebhaft. Ständig steht sie unter Dampf und gehen ihre Emotionen mit ihr durch.
Man muss sie einfach mögen, obwohl ich nicht weiß, ob ich ihr im realen Leben begegnen möchte. Sie hat viel Temperament. Im Original trägt der Roman ihren Namen.
Franck hingegen ist ruhiger, bedachter. Sensibel sind sie beide.
Billie stammt aus der sozialen Unterschicht und hatte es schon als Kind nicht leicht. Immerhin, durchsetzungsfähig ist sie. Bewundernswert!
Ihre Freundschaft mit Franck, der homosexuell ist, hält fürs Leben.
Anna Gavalda schafft die Miuschung zwischen Tragödie und Komik. Deswegen ist es ein so berührender Roman. Stilistisch eher angelehnt an Unterhaltungsromane der emotionalen Art.
Das Buch ist geeignet für Leser, die zum Beispiel Jojo Moyes mögen.