Billie

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larissaslawa Avatar

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Inhalt:
Bei einer Wanderung stürzen Billie und Franck in eine Felsspalte. Franck ist vermeintlich lebensbedrohlich verletzt und leidet unter starken Schmerzen. Bald wird er bewusstlos. Um die Nacht überstehen zu können, erzählt Billie einem Stern die gemeinsame Lebensgeschichte.
Billie wurde als Baby von ihrer Mutter verlassen und wuchs bei der verhassten Stiefmutter auf. Franck litt sehr unter seinem herrischen Vater. Am Anfang der wahren Freundschaft stand eine Theateraufführung in der Schule zehn Jahre zuvor, welche den homosexuellen Franck und aus asozialen Verhältnissen stammende Billie zusammen brachte. Das Leben führte sie zwar immer wieder auseinander, aber Billie und Franck kamen doch zusammen und sorgten füreinander.

Mir fiel es nicht leicht, in das Buch hinein zu finden. Vor allem am Anfang schreibt die Autorin etwas abgehackt und wenig geschmeidig, was nicht unbedingt für den Lesefluss sorgt. Billies schnoddrige Sprache mit vielen Vulgär- und Fäkalausdrücken wirkt zwar authentisch und ist der Protagonistin angepasst. Ich kenne und liebe fast alle früheren Werke der Autorin, trotzdem war es für mich nicht einfach zu lesen.
Für Lebendigkeit der Geschichte sorgen die direkte Ansprache des Sterns und des Lesers. Hat man sich mit Billies frechen und holprigen Ausdrücken arrangiert, taucht man in eine wunderschöne und anrührende Geschichte über die Freundschaft und Liebe ein. Anna Gavalda vermittelt uns die Botschaft, dass man alles schaffen kann, dass es immer einen Ausweg gibt, wenn zwei Menschen zusammenstehen, sich gegenseitig unterstützen, auffangen und lieben. Die Wirkung des Buches auf den Leser ist meiner Meinung nach anfangs mehr oder weniger trostlos, später dann doch hoffnungsvoll.

"Nur wer fällt, lernt fliegen" ist vielleicht nicht Anna Gavaldas bestes Werk, aber durchaus lesenswert.