Billies Stern

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
brenda_wolf Avatar

Von

Handlung:
Billie und Franck sind beim Bergwandern in Frankreich in eine Felsspalte gestürzt. Während er bewusstlos in ihren Armen liegt, versucht sie mit aller Kraft wach zu bleiben und erzählt ihre Geschichte: Sie, Billie, wuchs in einer Wohnwagensiedlung auf, er, Franck, lag wegen seiner Homosexualität im ständigen Clinch mit seinem bürgerlich-reaktionären Vater.

Nichts scheint die beiden zu verbinden, bis sie zwei Hauptrollen im Schultheater bekommen. Trotzdem spricht alles gegen ein Happy End: Sie bleibt sitzen, er muss ins Internat, es folgen Abstürze und Schicksalsschläge. Aber Billie und Franck geben nicht auf. In Paris finden sie sich wieder – und Billie stellt ihr Leben auf Reset. Dann wird das Glück schon kommen.

Meine Meinung:

Ein wundervolles Buch. Anna Gavalda versteht es wie kaum eine andere Autorin den Leser tief im Innern zu berühren. Ich fühlte mit Billie, ich litt mir Billie, ich liebte mit Billie, ich war verzweifelt und klein und ich fand in Franck einen lieben Freund. Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten so liebevoll, dass man sie zu kennen glaubt, dass sie zu Personen werden, die einem Nahe stehen. So ist es mir mit Billie ergangen, mit diesem widerborstigen Mädel aus der Unterschicht, die so viel in ihrem Leben hat wegstecken müssen und die endlich einen Menschen gefunden hat, der sie achtet und respektiert. Und auch Franck hatte es nicht leicht, auch er ein Außenseiter durch seine Homosexualität, er findet in Billie eine starke Freundin, die ihn aufbaut, die ihm Halt gibt und die für ihn da ist.

Originell fand ich die Idee, dass Billie ihre Geschichte ihrem Stern erzählt, während sie auf Rettung wartet. Ihr Ton ist dabei manchmal ein bisschen schnoddrig, aber das ist eben Originalton-Billie. Und Billie hat das Herz auf dem rechten Fleck. Franck ist der stillere und nachdenklichere von den beiden. Ganz klar: Billie braucht Franck und Franck braucht Billie. Zusammen sind sie stark.

Fazit: Unbedingt lesen. Ein Roman, der einem nicht mehr loslässt und der nach lange nachklingt.