Eine kleine Liebesgeschichte

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mammutkeks Avatar

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... und für mich leider eine deutlich zu kleine und kurze Geschichte. Billie und Franck sind die Protagonisten dieses nicht einmal 200 Seiten dünnen Romans. Beide sind Außenseiter, lernen sich in der Schule kennen, dann verlieren sich ihre Lebensgeschichten, um sich Jahre später wieder zu vereinen.
Auf einer Wanderung in den Bergen geraten die beiden ungleichen Freunde in einen Spalt - und Billie erinnert sich ihre Lebensgeschichte. Sie selbst ist offenbar unverletzt, während Franck in eine Bewusstlosigkeit sinkt. Billie nimmt einen Stern, den sie aus der Bergspalte sieht, um diesem ihr Leben zu erklären. Wobei es ihr nicht unbedingt gelingt, hat sie doch schon früh gelernt, alles für "scheißegal" zu halten. Auch ihre Herkunft, ihren Geruch von zu-wenig-waschen, ihre Unfähigkeit, viel zu lernen. Gerettet wurde sie von Franck, dem "kleinen Schwuli".
Anna Gavalda muss damit leben, dass ihr "Zusammen ist man weniger allein" nicht nur als Roman sondern auch in der Verfilmung ein Riesenerfolg war. Und dass man auch "Nur wer fällt, lernt fliegen" mit diesem vergleichen wird. Im Vergleich kommt der neue, kleine Roman deutlich schlechter weg. Weil ihm die so charmante Personenzeichnung zwar nicht völlig fehlt, aber sie ist in deutlich geringerem Maße vorhanden. Auch wirkt die Geschichte seltsam unausgegoren - vieles ist für mich nicht zuende gedacht, nicht zuende geschrieben.

Versöhnt hat mich mit Gavaldas Kurzroman die Hörbuch-Fassung. Anneke Kim Sarnau als Sprecherin ist einfach perfekt besetzt. Sie trifft die "Scheißegal"-Stimme und -Stimmung von Billie exakt - und es hat mehr Freude bereitet, dem Hörbuch zu lauschen als das Buch zu lesen.
Insgesamt gibt es daher 3 Sterne von mir - mindestens einen halben Extrastern für die Lesung.