Schade

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waldeule Avatar

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Über das gewonnene Buch von Anna Gavalda habe ich mich sehr gefreut. Nach dem für mich sehr überraschenden „Zusammen ist man weniger allein“ war ich sehr gespannt auf das neue Werk. Dementsprechend groß waren die Erwartungen. Leider zu groß, den so richtig mitreißen konnte mich „Nur wer fällt, lernt fliegen“ nicht. Dazu hat das Buch zu wenig Bilder in meinem Kopf erzeugt. Die Ich-Erzählerin Billie erzählt ihre dramatische Lebensgeschichte, doch wirklich vorstellen konnte ich sie mir nicht. Die Umwelt und vor allem auch die weiteren Personen blieben blass, auch Freund Franck, der zu ihr eine ganz besondere Beziehung hat.

Erzählt wird sehr nüchtern und ohne ausschweifende Details, was einerseits ein Problem war (siehe oben), mir andererseits aber auch gefallen hat. Es wird viel angedeutet und als Leser kann ich mir die Einzelheiten selbst zusammenreimen. Der besondere Schreibstil macht es möglich, Billies schwierige Geschichte ohne Selbstmitleid und dafür mit viel Überlebenswillen zu erzählen. So ist es, obwohl es an sich eine traurige Erzählung ist, ein hoffnungsvolles und positives Buch. Allerdings mit nicht mal 200 Seiten und vielen, vielen Absätzen und Leerzeilen ein sehr kurzes. Gut, wenn einem das Buch nicht sonderlich berührt; schlecht, weil gerade etwas mehr Erzählung der Geschichte sicher gutgetan hätte.

Fazit: Durch den ganz eigenen Schreibstil ein besonderes Buch, bei dem mir aber die Tiefe und die Bilder gefehlt haben. Deswegen nur Durchschnitt.