Manische Gedanken...

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...ergreifen die junge Rin beim Anblick ihres Ehemannes. Sie liebt ihn oder glaubt es zumindest und verfolgt jede andere Frau mit leidenschaftlichem Wahnsinn in den Augen. Auf dem Rückflug der Hochzeitsreise beschuldigt sie die japanische Stewardess mit ihrem Mann zu flirten. Vertrauen kennt sie nicht, mit jedem Augenblick steigert sie sich von einer fixen Idee in die nächste.

Ich stand dem Roman von Anfang an zwiespältig gegenüber. Als ich las, für welches Buch die Autorin (ihren ersten Roman) einen Preis gewonnen hatte, wurde ich skeptisch. Leider ist das auch in der Buchwelt so: Sex sells. Muss das sein? Muss sich diese Welt nun auch noch die Bücher einheimsen? Aber vielleicht verstehe ich auch einfach nur nicht (mehr) was "Unterhaltung" ist und in welchem Zusammenhang sie mit dem Kosmos Buch steht. Am Anfang hatte ich kleinere Schwierigkeiten in den Text zu finden. Zusehr erinnerte mich das Geschehen an huntermal gesehene (schlechte) Fernsehfilme und tausende klischeehafte Bilder, über die man ungezählte Male überall stolpert. Dann nahm das Schreib- und Lesetempo zu, man war drin und ich war doch überrascht vom Wortgefühl der Autorin. Leider ließ das schnell wieder nach, ich denke, dass wird das ganze Buch über so bleiben. Wirklich warm wurde ich mit der Protagonistin nicht, was nicht unbedingt an ihrer Gefühls- und Gedankenwelt liegt. So lange man sich als Leser hineinfühlen kann, solange man versteht, auch wenn man außen vor bleibt, behält man Figur und Roman im Gedächtnis. Hier könnte ich mir vorstellen, dass nicht so sehr Wert auf diese Krankheit (?) gelegt wurde, auf die Art und Weise wie sich Rin damit auseinandersetzt, sondern eher mit dem Thema an sich. Und das so, dass eine junge Autorin, die nach Roman Nummer 1 unter Zugzwang steht, auch mit diesem Roman punkten kann. Allerdings lasse ich mich gern eines besseren belehren.