Das ist...

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frieda-anna Avatar

Von

... Herman Koch wie er schreibt und lebt.
Auch dieser Roman hat mich wieder überzeugt. Es gibt kaum einen anderen Autor, der es versteht seine Helden oder auch Antihelden so unverblümt, dramatisch und dennoch humorvoll zu umschreiben.
In "Odessa Star" lernen wir Fred kennen, der, so gut es geht, in devoter Haltung vor seinem alten Schulfreund Max, Speichel leckt und so sein will wie er. Boss zwielichtiger Kreise und dekadenter Lebensstilführer. Während der Versuche dieses Zeil zu erreichen, passieren allerhand möglicher und eigentlich eher unmögliche Dinge.
In Kochs entblößender Manier stellt er lebensnahe Gegebenheiten so dar, wie sie sind, aber keiner auszusprechen vermag. So wird an kaum einem Menschen ein gutes Haar gelassen. Auffälligkeiten und menschlich intime Aktivitäten werden facettenreich und ohne Rücksicht auf angemessene Wortwahl geschildert.
Je nach Beschaffenheit des unvorhergewarnten Lesers kann es hier zu extremen Gefühlsausbrüchen kommen:
Lautes Lachen, Buch entrüstet von sich werfen. erhebliches Kopfschütteln. Fassungslosigkeit und Überlegungen, den Autor zu verklagen.
Ekel oder Brechreiz können außerdem die Folge sein. Also Achtung - ist nichts für zart besaitete Leser!
Beim Verschenken dieses Buches vorher unbedingt lesen und dann gut überlegen, wem damit eine Freude gemacht werden kann, oder nicht soll.
Übrigens lohnt es sich, die anderen Kritiken, Rezensionen und Kommentare zu lesen. Die haben genauso viel Spaß gemacht wie der Roman selber.