Israelisch-palästinensische Familienrezepte

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durga108 Avatar

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Ofir Raul Graizer, Regisseur und passionierter Koch ist ein ganz besonderes Kochbuch gelungen, erschienen im Insel Verlag. Für mich zurzeit die Nummer 1 auf meiner persönlichen Kochbücher Hitlist.

Der Autor bringt es genau auf den Punkt, wenn er über seine Einstellung zum Kochen, zu Lebensmittel, zu bestimmten Zubereitungsarten, dem Miteinanderessen und der Weitergabe von traditionellen Rezepten schreibt. Es geht nämlich nicht darum, sich Gramm genau an ein Rezept zu halten, die Zutaten 1:1 zu übernehmen, sondern um Intuition, um den Inhalt des Kühlschranks und vor allem um den eigenen Geschmack.

Bei internationalen Kochbüchern finde ich besonders die Geschichten zwischen bzw. zu den Rezepten spannend und diese bringt Ofir Raul Graizer seinen Leser durch einen besonders persönlichen und authentischen Schreibstil nahe. An dieser Stelle möchte ich der Übersetzerin Klaudia Ruschkowski ein großes Lob aussprechen. 80 Rezepte, viele davon vegetarisch, laden zum Nachkochen ein. Ich werde diese Woche noch die Latkes ausprobieren, frittierte Kartoffelpuffer, die ich vermutlich nicht frittieren, sondern im Backofen zubereite. Genau diese Freiheit lässt mir der Autor. Bemerkenswert finde ich auch, dass Ofir immer wieder die Gemeinsamkeiten zwischen der arabischen und jüdischen Küche betont, die Grenzen überwinden kann. Zudem bereichern ausdrucksstarke Fotos das Kochbuch und verschaffen einen guten Eindruck über die Gerichte sowie über das Leben in Israel mit seinen bunten Märkten und reizvollen Landschaften.

Wer nach Rezepten einer ehrliche und bodenständigen Küche sucht, die man am eigenen Herd zubereiten kann, für den ist "Ofirs Küche" absolut empfehlenswert.