Macht hungrig!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
evaczyk Avatar

Von

Ich gebe es zu: ich koche und esse gerne. Ich uterhalte mich gerne mit Freunden über traditionelle und neue Rezepte, finde gemeinsamens Kochen und Verkosten eine schöne Sache. Es ist wohl nicht wirklich überraschend: Ich stöbere auch gerne in Kochbüchern und begebe mich auf kulinarische Entdeckungsreise.

Mit „Ofris Küche“ des israelischen Regisseurs und Neu-Berliners Ofir Raul Graizer habe ich also ein Buch vor mir, dass sowohl Spaß als auch hungrig macht. Die israelische-palästinensischen Familienrezepte, die in liebervoller Gestaltung und mit apettitanregenden Fotos angerichtet werden, muss ich zwar noch nachkochen. Aber der Geschmack von Kreuzkümmel und Kardamon, Tahina und Hummus liegt schon beim Lesen auf der Zunge.

Die ganze Vielfalt, die die Küche der Region zu bieten hat, kommt zwar nicht zwischen die Bücherseiten – Graizer hat sich auf vegetarische Gerichte beschränkt. Und da er im Prenzlauer Berg wohnt, weiß er, was er den Lesern seiner Hipster-Nachbarschaft schuldet: Gekocht wird nicht nur vergetarisch, sondern in vielen Fällen auch vegan, gluten- und laktosefrei (obwohl die Trennung milchig-fleischig angesichts der vegetarischen Gerichte noch nicht einmal nötig gewesen wäre.)

Überzeugte Carnivoren würden also wahrscheinlich enttäuscht sein. Fleischesser, die nicht zwangsläufig ständig totes Tier auf dem Teller brauchen, dürften sich aber dennoch mit Aufläufen und Salaten, Klassikern wie Shakshuka und Latkes. Varianten wie „grüne Shakshuka“ mit Spinat und Schafskäse oder Maklouba warten jetzt jedenfalls darauf, in meiner Küche ausprobiert zu werden. Dass die Rezepte mit Erzählungen und Koch-Anekdoten garniert werden, steigert das Lesevergnügen nur noch. Echt lecker!