Lebens- und Liebesgeschichte

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anne_kaffeekanne Avatar

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Inhalt:
Olga und Herbert sind sehr unterschiedlich. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen bei der Großmutter, er ist der Erbe einer wohlhabenden Familie. Er träumt von großen Taten, sie versucht die Welt im Kleinen zu verbessern. Trotzdem verbindet die beiden eine tiefe Liebe gegen alle gesellschaftlichen Schranken und die Intrigen von Herberts Familie. Doch Herberts Unruhe trennen die beiden. Er sehnt sich nach Weltruhm für das Deutsche Reich mit der Kolonialisierung Afrikas und Expeditionen in der Arktis. Und eines Tages kehrt er von seinen Reisen nicht mehr zurück.

Meine Meinung:
Bernhard Schlink beschreibt diese Liebes- und Lebensgeschichte sehr pragmatisch ohne Kitsch und Pathos. Olgas Leben umfasst beinahe ein Jahrzehnt und an ihm wird ein großes Stück deutscher Geschichte abgehandelt. Darunter leidet etwas die Emotionalität. Die historischen Ereignisse fand ich gut eingebettet, aber die Figuren blieben mir fern. Die Handlung ist gut aufgebaut und durchdacht und erst ganz am Ende bekommt Olga eine Stimme und klärt einige Rätsel auf. Das tröstet über den schwachen Mittelteil hinweg, in dem der Erzähler von seinen (für den Leser nicht sonderlich spannenden) Nachforschungen über Olgas Leben erzählt.