Leider nur mittelmäßig bis langweilig

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fahrcks Avatar

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Der Debütroman von Betty Cayouette hat mir leider nur so mittelmäßig gefallen. Der Anfang war für mich vielversprechend, weil die weibliche Hauptfigur Emerson ihren Freund unter anderem wegen dessen Verhältnis zu Büchern verlässt - für mich als Bücherwurm natürlich nachvollziehbar. Danach wurde die Handlung allerdings eher langweilig und meiner Meinung nach sprachlich wenig ansprechend erzählt.
Die vielen guten Meinungen sind für mich nicht so richtig nachvollziehbar, denn die Handlung war mit dem Klappentext total vorhersehbar und blieb für mich beinahe durchgehend langweilig. Die Hauptfiguren Emerson und Theo erzählen abwechselnd aus ihrer Perspektive und das auch noch abwechselnd in Rückblenden und in der Gegenwart, als ob die Autorin zeigen wollte, was sie kann. Leider finde ich aber die Umsetzung dieser Erzählform nicht wirklich gelungen, für mich wirkte es eher angestrengt und anstrengend, als dass es angenehm anspruchsvoll war. Wobei es bei diesem Genre ja nicht auf eine anspruchsvolle Erzählweise ankommt, weshalb ich mich zwischendurch gefragt habe, ob da nicht auch das Lektorat seinen Job hätte besser machen sollen. Die Figuren und vor allem das an sich so schöne Setting blieben für mich blass. Die für dieses Genre typischen Missverständnisse und fehlenden Kommunikations-Skills zwischen den Figuren sowie deren tendenziell dämliches Verhalten sind mir auch hier in dieser Geschichte negativ aufgefallen, scheinbar gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe für diese Sparte .
Tatsächlich gut gefallen hat mir der Einblick in die Fotografie- und Modelbranche, die Situationen am Set der Fotoshootings fand ich authentisch erzählt und informativ, auch wenn sie für die Geschichte an sich nicht wichtig waren.
Das Cover und der Farbschnitt sehen aus der Entfernung nett aus, bei näherer Betrachtung finde ich es zu leider auch ziemlich beliebig, kaum erkennbar ob von einer echten Person umgesetzt oder von KI generiert.
Positiv finde ich noch die Triggerwarnung der Autorin, in diesem Genre sind content warnings ja vorbildlich recht verbreitet, auch wenn sie in diesem Fall tatsächlich tendenziell die Leser*innen spoilert, fand ich sie hier gut formuliert und passend platziert.
Insgesamt kurzweilige, zu vorhersehbare Liebesgeschichte, nett genug um das Buch zu beenden, aber hinterher überwog bei mir eher eine negative Einschätzung.