High-Fantasy mit Köpfchen statt Blutbad

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kaito Avatar

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Auf dem Planeten Magnus sind magische Kräfte allgegenwärtig.
Zwischen den Mitgliedern des Weißen Ordens und den Gorgul herrscht ein Krieg, der das einst blühende Reich von Kamal zu zerreißen droht.
Der Weißmagier Ormog, der letzte seines Ordens, muss verhindern, dass der Dunkle Meister der Gorgul sein Ziel erreicht: die unumschränkte Herrschaft des Bösen. Dabei steht ihm plötzlich eine seiner gefährlichsten Gegnerinnen als Verbündete zur Seite.

Der Einstieg in das Buch hat mich etwas verwundert. Der erste Satz des Buches lautet "Diese Geschichte spielt nicht au der Erde." Bin ich etwa in einem Sci-Fi Roman gelandet? Aber auf dem Cover steht doch deutlich "High-Fantasy"!
Im Prolog ist die Rede davon, dass Menschen nach Magnus gereist sind und eine Welt der Magie vorgefunden haben. Haben die Menschen sich bei ihrer Reise auch der Magie bedient, oder sind sie etwas mit einem Raumschiff angereist? Und wo sind diese Menschen jetzt? Ein ziemlich merkwürdiger und ungewöhnlicher Einstieg.
Der einem aber auch einige Zusammenhänge dieser Welt näher bringt.

Nach der anfänglichen Verwirrung entsteht aber eine interessante Fantasy-Story. Nach und nach werden verschiedene Charaktere eingeführt, die einem im Verlauf der Geschichte bekannt gemacht werden. Sie sind sehr gut ausgearbeitet und lassen sich nach der ersten zwei bis drei Kapitel auch gut voneinander unterscheiden.
Zunächst müssen einige Ereignisse aus Ormogs Vergangenheit aufgearbeitet werden, damit der Protagonist und auch der Leser auf den richtigen Weg gelangen.
Dieser Handlungsstrang geht dann in eine spannende und ab da auch linear erzählte Story über.

Die einzelnen Kapitel sind in Abschnitte unterteilt, in denen der Fokus der Erzählung zwischen verschiedenen Figuren wechselt. Da jeder Abschnitt mit dem Namen der jeweiligen Hauptperson gekennzeichnet ist, behält man so sehr gut den Überblick.

Auch wenn es in dem Buch um einen Krieg zwischen zwei Parteien geht, finden quasi keine großen Schlachten statt. Die Handlung gewinnt ihre Spannung mehr aus der raffinierten Planung und geschickten Umsetzung von Manövern, die oft im Verborgenen statt finden.

Am Ende war ich dann nochmal verwirrt. Denn im Epilog wird deutlich, dass die Handlung von einem Nachfahren von Ormog erzählt wird. Dies wurde mir aber weder im Prolog, noch währen der eigentlichen Handlung jemals klar.
Somit hatte ich das Gefühl drei verschiedene Geschichten in einem Buch vor mir zu haben.

Abgesehen von meiner Verwirrung in Prolog und Epilog hat mir Ormog insgesamt aber sehr gut gefallen.
Es ist ein Fantasy-Abernteuer, das mal fast ganz ohne gigantische, blutige Schlachten auskommt und trotzdem sehr spannend ist.