Abgründe der Menschlichkeit

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ellen87 Avatar

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Christian Piskulla nimmt den Leser im Buch mit auf eine Reise auf den Pacific Crest Trail und die Abgründe eines Menschen. In 5 Teilen wird erläutert, wie man sich als Hiker auf dem PCT fühlt, wie die Ermittler fieberhaft nach dem Killer suchen und wir der Killer sich auf seine Taten vorbereitet. Doch wie wird ein Mensch zu einem Mörder? Und ist die Entwicklung in der Film-, Buch- und Spielebranche mit Schuld am Verfall der menschlichen Ethik?
Mark wollte nach seiner Zeit als Militärpolizist eigentlich nur seinen Jugendtraum erfüllen und den PCT wandern. Doch er ist noch nicht allzu lange unterwegs, als er zu einem Leichenfundort kommt, wo die Rangers von einem Unfall ausgehen. Schnell stellt er jedoch fest, dass das ein brutaler Mord war. Als das FBI hinzugezogen wird, ernennt man ihn zum Agent und möchte, dass er den Trail weiterläuft und dabei die Augen offenhält. Er soll recht behalten mit seiner Theorie, dass er Serienkiller unterwegs ist. Doch der Zufall sorgt dafür, dass es immer mehr Indizien gibt und das FBI immer mehr Kenntnisse über den Täter erhalten.
Ein übereifriger Ermittler nimmt einen Verdächtigen in die Mangel, obwohl seine Kollegen davon ausgehen, dass die gefundenen Beweise nur eine Trugspur waren. Als sich der Verdächtige das Leben nimmt, muss auch der Ermittler seine Sachen packen. Das Team um FBI Agent Cortez hat neben den Fall noch mit einigen privaten Problemen zu kämpfen, sodass das Personal immer weniger wird. Und da zwischen den Morden auf dem Trail ein Abstand von ca. 30 Tagen liegt, werden die Nerven des Teams ziemlich ausgereizt.
Christian Piskulla lässt die Leser in die Köpfe verschiedener Protagonisten schauen und durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive kann man sich in die Situationen hineinversetzen. Zudem zeigt er immer wieder Seiten von Amerika auf, die die Menschlichkeit in Frage stellt. „American way of life“ lässt Leute durch das System fallen, die aus irgendwelchen Gründen keine Ausbildung machen konnten und keiner geregelten Arbeit nachgehen können. Die Obdachlosen und Bewohner der Trailer-Parks werden wie Abschaum angesehen. Und nachdem sich die „bessergestellten“ nicht mehr für das Militär meldeten, durften auch Vorbestrafte sich für Einsätze melden. „Killer made in America“, so kann man es nennen, denn ihnen wird beim Militär alles gelernt, damit sie töten können.

Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sich billige Horrorfilm- und Pornografieproduktionen besser verkaufen, als Filme mit hochbezahlten Schauspielern. Warum ist die Gesellschaft in so einem Blutrausch, wo es immer brutaler zugehen muss und Gewalt gegen Frauen verherrlicht wird? Wird die neue Generation mit einem gestörten Verhältnis zu Recht und Unrecht aufgezogen, da sie so einfach an solches Bildmaterial kommen und die Computerspieleindustrie auf Spiele setzt, die Gewalt verherrlichen? Kann ein Buch zum Mentor werden?