beklemmend

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elohym78 Avatar

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Als die fünf Jugendlichen Anouk Peerenboom, Lilly Watts, Jules Makra, Will Park und Hayden Maiburgh eingeladen werden, einen bisher verborgenen unterirdischen Palast in Frankreich zu erforschen, können sie ihr Glück kaum fassen. Stilvoll werden sie in einem Privatjet abgeholt und logieren zu einem Palast. Doch die Reise in den Untergrund entwickelt sich zu einer Reise in den Tod, denn jeder Raum scheint ein brutales Eigenleben zu entwickeln. Hinter ihnen Verfolger, die ihren Tod wollen, vor ihnen eine unbekannte Macht, die ihnen feindlich gesinnt ist. Es scheint kein Entkommen für die fünf zu geben.

Das Cover zeigt eine Frau in einem weißen Nachthemd, die durch einen unendlich scheinenden Gang zu flüchten scheint. Verfolgt von golden schimmernden Schmetterlingen, fürchtet sie um ihr Leben. Das Bild ist gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es die Beklemmung und Angst des unterirdischen Palais widerspiegelt. Zugleich finde ich es bemerkenswert gestaltet, da die Farben im Licht changieren und an Tiefe gewinnen. Bei der Frontalansicht erscheint es schwarz, wenn ich es leicht kippe, blau.

Stefan Bachmann hat einen packenden Jugendthriller geschrieben, der mich fesselte. Obwohl ich durch den Klapptext und der Leseprobe auf eine, ich möchte nicht sagen falsche, aber eben doch andere Fährte gelockt worden bin und mit einem anderen Handlungwerdegang gerechnet hätte, war ich nicht enttäuscht. Gerne ließ ich mich in die unterirdische Welt Frankreichs locken und begab mich gleichzeitig auf eine Zeitreise durch zweihundert Jahre alte Geschehnisse.
Die fünf Jugendlichen wurden auserwählt, einen längst vergessenen, unterirdischen Palast zu erforschen, der als Rückzugsstätte für eine adlige Familie während der französischen Revolution diente. Doh was sie dort entdecken, sprengt jegliche Vorstellungskraft. Zu Beginn des Buches nahm mich diese Entdeckungsreise zwar gefangen, aber nach und nach ließ meine Faszination leider nach, da es mir schwerfiel, der Handlung, oder eher den Gründen zu folgen. Das Thema geheime Experimente finde ich zwar stets fesselnd, aber irgendwie fehlte mir etwas. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich in seinen Beschreibungen und in seinem Werdegang zügeln musste, um die Brutalität nicht ausarten zu lassen. Für meinen Geschmack hätte er sich allerdings ruhig in seinen Beschreibungen verlieren können, da Bachmann die Kraft hat, seine Worte vor meinem inneren Auge in Bildern entstehen zu lassen und ich gerade auf blutige Thriller stehe.

Den Charakteren fehlte in meinen Augen Tiefe. Mit Anouk Peerenboom, der Protagonistin und zentralen Figur, konnte ich keine wirkliche Bindung eingehen, obwohl sie mir als Charakter durchaus gefallen hat. Ihre Mitstreiter fand ich, waren eher um Anouk herum gruppiert und bildeten keine eigenständigen Persönlichkeiten. Allerdings verlor sich dies im Buch, denn anfangs fand ich sie durchaus interessant und die Mischung der Personen gut gelungen. Stark, frech, aufmüpfig, kämpferisch, schüchtern und vieles mehr, doch nach und nach verlor sich dies leider.

Mein Fazit
Ein interessantes Buch mit Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte.