Düster und spannend

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gelis Avatar

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Was für eine Geschichte! In zwei Erzählsträngen geht es um einen unterirdischen Palast. Der eine spielt im Jahr 1789 als eine französische Adelsfamilie versucht, vor dem Mob dorthin zu flüchten. Der andere spielt heute, als dieser Palast wieder entdeckt wurde. Eine Gruppe von fünf Jugendlichen wird auf ihre Aufgabe vorbereitet und dann zu diesem Palast gebracht. Sie sollen an den archäologischen Untersuchungen teilhaben.
Der heutige Teil wird aus Sicht von Anouk erzählt, eine sozial nicht kompatible 17jährige Antiheldin. Sie bemerkt schon ziemlich bald, dass an der ganzen Situation etwas nicht stimmt und fängt an, Fragen zu stellen. Allerdings ist es da schon zu spät und ein rasantes Katz- und Maus-Spiel beginnt. Haben sie eine Chance zu entkommen?
Der Strang in der Vergangenheit wird aus Sicht der ältesten Tochter Aurélie berichtet. Mit ihrer Angst und Beklommenheit konnte ich gut mitfühlen und auch hier war die Frage, ob sie und ihre Schwestern der Situation entrinnen können, sehr fesselnd.

Beide Teile der Geschichte sind düster, beängstigend und spannend. Circa im letzten Drittel des Buches musste ich sogar entgegen meiner Lesegewohnheiten einen Blick auf die letzte Seite werfen.

Die Auflösung, wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen, war gut gemacht und so gruselig wie der ganze Palast.

Einzige Kritik am Buch: da irgendwie alle ständig auf der Flucht sind, bleibt wenig Raum, die einzelnen Charaktere weiter auszuarbeiten. Der Autor hat zwar dafür vereinzelte Passagen eingebaut, aber das war mir für meinen Geschmack noch zu wenig. Trotzdem ein tolles, spannendes Buch, das ich ruckzuck verschlungen habe.