Düstere Aussichten

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kaiserin2201 Avatar

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Fantastisch ist nicht das richtige Wort für die eigentlich gruselige Geschichte von Stefan Bachmanns „Palast der Dunkelheit“.
Zahlreiche Jugendliche bewerben sich für ein Forschungsprojekt in Frankreich.
Es soll das unterirdische Schloss eines Adeligen, der zur Zeit der französischen Revolution lebte, besucht und erforscht werden. Der Roman wird aus der Sicht von Anouk erzählt, die als ältere Tochter einer reichen New Yorker Familie, sich heimlich auf den Weg macht. Nach einem Auswahlverfahren bleiben fünf junge Leute übrig, drei Jungen und zwei Mädchen. Auch Anouk. Der Leiter des Projekts hat alles auf höchstem Niveau organisiert. Zu Anfang sind die Fünf noch begeistert, doch kurz nach der Ankunft stellt Anouk schnell fest, dass etwas nicht stimmt. Kurze Zeit später beginnt eine Höllenfahrt für alle Beteiligten, von denen nicht alle überleben werden. Der Autor hat ein uraltes Thema der Menschheit aufgegriffen, der Wunsch nach Unsterblichkeit. Geschickt führt er den Leser auf eine Reise in seine Welt, und bald wird man wie seine Protagonisten, von den menschlichen Niederungen die vor Verrat, Mord und Wahnsinn nicht zurückschrecken in den Strudel der Ereignisse gerissen. Das Fazit der Geschichte lässt den Leser mit der Frage zurück, wie hoch der Preis für ewiges Leben und Macht und Einfluss sein darf. Gelungen düster.