Enttäuschung auf voller Linie

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"Der Palast der Finsternis".... erst mal ein vielversprechender Titel, der Interesse weckt. Man erwartet einen düsteren und spannenden Thriller. Ich hatte mich sehr auf dieses Buch von Bachmann gefreut, wurde jedoch enttäuscht.
Laut Klappentext habe ich einen Thriller über Jugendliche erwartet, die einen unterirdischen Palast aus 1789 erforschen und dabei eine geheimnisvolle Gefahr bekämpfen müssen. Jedoch hat der Klappentext nicht viel mit dem Roman gemeinsam, abgesehen von den Jugendlichen und einem Palast welcher jedoch nicht von 1789 ist.

Abgesehen von meiner falschen Vorstellung haben mich auch die Figuren nicht wirklich überzeugt. Alle waren sehr flach beschrieben und ich konnte mich mit niemandem identifizieren. Die Hauptfigur Anouk (aus deren Sicht der Roman geschrieben ist) hatte noch ein Geheimnis zu verbergen, welches nicht besonders schockierend war. Außerdem war sie mir einfach zu negativ und gleichgültig eingestellt.

Im Roman wurde mir auch alles etwas zu künstlerisch beschrieben. Bachmann scheint wohl eine Vorliebe für Kunst zu haben mit seinen genauen Beschreibungen der Bilder und verschiedenen Dekorationen in den Räumen des Palastes. Das hat mir ein bisschen zu sehr die Spannung aus dem Buch geholt.

Nachdem man ca. 350 Seiten lang immer mehr verwirrt wurde und die Spannung nicht wirklich zum Höhepunkt kam durch das ewige hin und her Gelaufe, kam dann die große Auflösung aller Fragen die im Buch aufkamen. Wirklich interessant und schockierend war diese Auflösung dann nicht und es war mir für ein Roman des Genres Thriller einfach zu weit hergeholt vor. Das passt eher in einen Science Fiction oder Fantasy Roman rein als in einen Thriller.

Wenn man einen Roman lesen möchte ohne authentische Charaktere, mit viel Fantasie und wenig Spannung, dann ist dieser Roman genau das Richtige.
Ich werde das Buch auf jeden Fall nicht weiter empfehlen, denn mich hat es maßlos enttäuscht und entsprach wegen dem irreführenden Klappentext überhaupt nicht meiner Vorstellung.
Wenn man den Roman trotzdem lesen möchte, dann am besten komplett unvoreingenommen und ohne den Klappentext vorher zu lesen.