Spannung vorprogrammiert

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lady-orchid Avatar

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Zusammenfassung:
Zeitfenster 1:
Eine Gruppe Jugendlicher wird für eine Expedition angeworben. Außer dass es sich um einen wiederentdeckten unterirdischen Palast in Frankreich handelt, wissen die fünf Jugendlichen nicht viel über das Projekt. Sie werden in einem Luxusjet nach Frankreich gebracht und genießen viele Annehmlichkeiten. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse und sie finden sich in dem unterirdischen Palast wieder, der viele Geheimnisse, Fallen und Kreaturen verbirgt.
Zeitfenster 2:
Die reiche Adelsfamilie du Bessancourt lebt auf einem prunkvollen Anwesen zur Zeit der französischen Revolution. Der Vater von Aurélie ist dem Wahnsinn nahe und setzt seine gesamte Energie in die Erbauung eines unterirdischen Palastes. Doch es gehen unheimliche Dinge dort vor und Aurélies Mutter weigert sich mit hinabzusteigen.

Der Schreibstil:
Mir hat es sehr gut gefallen, dass Stefan Bachmann es geschafft hat, sich den jeweiligen zeitlichen Begebenheiten sprachlich gut anzupassen. Anouks salopper und miesepetriger Ton in der Gegenwart steht im Gegensatz zu der Sprache von Aurélie Jahrhunderte zuvor. Der Autor versteht es mit Worten umzugehen und nimmt den Leser mit in verschiedene Welten.

Die Charaktere:
Anouk ist ein vermeindlich verwöhntes Mädchen aus einer reichen Familie in den USA. Sie ist nicht gut auf ihre Familie zu sprechen, die Hintergründe erfährt der Leser nach und nach. Sie gibt sich sehr verschlossen. Die Geschichte des gegenwärtigen Zeitfensters wird aus ihrer Sicht erzählt, so dass der Leser einen Einblick in ihre Gedankenwelt erhält. Meiner Meinung nach ist ihr Charakter sehr schön herausgearbeitet, so dass man sich schnell mit ihr identifizieren kann.
Das Zeitfenster der Vergangenheit wird aus der Sicht der jungen Aurélie erzählt. Wie schon bei Anouk bekommt der Leser auch hier einen Einblick in ihre Gedanken und Beweggründe.
Dementsprechend bleiben die anderen Charaktere natürlich ein wenig blasser und weniger tiefgründig. Allerdings schafft Stefan Bachmann es auch hier eine gute Skizze der jeweiligen Personen zu machen, sodass der Leser einen Eindruck hat, mit welcher Gruppe Menschen er es zu tun hat. Jederzeit weiß man genausoviel, wie die jeweiligen Protagonisten der verschiedenen Zeitfenster, was das Ganze meiner Meinung nach, noch spannender macht. Denn nach und nach lernen sich alle besser kennen und man erfährt mehr über die Gruppe von Menschen.

Eigene Meinung:
Ich habe das Buch als sehr spannend empfunden und bis zum Schluss war nicht 100% klar, wo die Reise hingehen soll und was das große Ganze ist. Stefan Bachmann hat gut auf das Ende hingearbeitet, ohne dass es irgendwann langatmig geworden wäre. Am Ende gelingt es ihm, alle Fäden zusammen zu spinnen und ein klares Bild aus den ganzen Ereignissen zu schaffen.
Ich fand es sehr spannend und habe es gerne gelesen. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich gut mit hinunter in den dunklen Palast nehmen lassen.
Definitiv eine Empfehlung für alle, die auf Spannung mit einer Prise Fantasy stehen.