Vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe

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Nachdem das Tochterkind seit Jahren reihenweise und immer wieder die Warrior-Cats-Bände verschlungen hat, war gleich klar, dass dieser Auftakt einer neuen Reihe natürlich auch gelesen werden muss.
Allerdings sind ihr die früheren Staffeln von Warrior Cats immer noch die liebsten, bei den späteren Staffeln hat sie beim Lesen zunehmend den Eindruck, dass den AutorInnen hinter dem Pseudonym Erin Hunter die Ideen ausgehen, wodurch entweder ähnliche Geschichten noch einmal erzählt wurden, bzw. die Handlungsideen immer abgehobener wurden - bei der doch beachtlichen Menge an Text wäre dies ja auch nicht überraschend.
Jedenfalls waren wir vor dem Lesen von Panda Kingdom sehr gespannt, ob hier einfach nur in einer schon bekannten Geschichte Katzen durch Pandas ersetzt wurden. Wenn dem so gewesen wäre, hätte mir das Tochterkind einen sehr ausführlichen, detaillierten Vortrag gehalten, was in welchem Buch welcher Katze schon genauso passiert ist, dieser Vortrag blieb aber aus, und sie war mit der Lektüre und der neuen Welt sehr zufrieden.

Die Auswahl von Pandas als Hauptfiguren hat bei mir im Vorfeld für Belustigung gesorgt, für mich sind Pandas nicht für heldenhafte Abenteuer geeignet, sondern eher für lustige Videos, in denen sie ungeschickt herumpurzeln. Tatsächlich wird auf diese Nachteile der Pandas eingegangen, sie sind keine unrealistischen Superhelden, aber sie schlagen sich gut mit ihren jeweiligen Talenten. Auch das Setting in der asiatischen Landschaft und die verschiedenen Interaktionen mit den anderen dort lebenden Tieren wurde sehr eindrücklich beschrieben. Alle Tiercharaktere, vor allem natürlich die Hauptfiguren der drei jungen Pandas Blättchen, Regen und Geist, haben deutlich ausgearbeitete individuelle Eigenschaften und ihre eigenen Geschichten, so dass es nicht schwerfällt, sich mit ihnen zu identifizieren und mitzufühlen.

Wie erwartet hat das AutorInnen-Team wieder ein spannendes, sehr gut zu lesendes und unterhaltsames Buch geschrieben, in dem aber auch kompliziertere, traurige zwischen"menschliche" Konflikte und Emotionen auf altersangemessene Weise erlebt werden.
Lediglich in der bekannten Vielzahl an Figuren und Namen muss man sich zurechtfinden können; ich konnte das auch bei den Katzen noch nie, das Tochterkind kennt allerdings sämtliche Katzen mit ihren Verwandschaftsverhältnissen noch immer auswendig, konnte also auch hier gut folgen.

Sehr schöner Beginn einer vielversprechenden neuen Reihe im Bambusreich!