dieser Auftakt bietet so viel Möglichkeiten zur Entfaltung, ein Potential das völlig ungenutzt blieb

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aly53 Avatar

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Auf “Partem” war ich aufgrund des Covers schon so unglaublich gespannt. Weil es definitiv ein absoluter Blickfang ist und einfach Lust auf mehr macht.
Unglaublich fasziniert hat mich dagegen die Thematik, weil sie einfach wahnsinnig viel Spielraum bietet zur Entfaltung.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr einnehmend und einfach leicht.
Durch die kurzen Kapitel kommt man auch wirklich gut voran.
Der Einstieg hat mir auch unglaublich gut gefallen, gerade weil Jaels Art so viel Abgebrühtheit und gleichzeitig Kälte, so viel Abgründe hervorbrachte und Xenia dagegen so wahnsinnig verletzlich wirkte und das einfach einen enorm guten Kontrast brachte.
Leider gelang es der Autorin nicht, die Spannung konstant aufrechtzuerhalten.
Etwas schwierig empfand ich die Perspektiven. Denn es waren vier, die sich erst gegen Ende des Buches etwas ineinander verliefen.
Die Problematik besteht darin ,dass man den Charakteren gegenüber sehr distanziert ist und nur schwer eine Verbindung aufbauen kann.
Im Fokus stehen hier tatsächlich mehr oder weniger Xenia und Jael. Xenia sogar noch mehr, was mir wirklich gut gefallen hat, da sie quasi im Brennpunkt steht.
Beide sind völlig gegensätzlich, was das Ganze wirklich interessant gestaltet. Aufgrund dessen, dass man im Laufe des Geschehen auch etwas mehr über ihre Vergangenheit erfährt, bekommt man einen besseren Einblick in alles.
Wut, Trauer, aber auch Geheimnisse kommen dadurch hervor.
Leider konnte es mich jedoch emotional gesehen überhaupt nicht erreichen.
Man hat das Gefühl, es geht nur noch um diese Liebesgeschichte und dadurch wird die eigentliche Thematik völlig in den Hintergrund gedrängt. Was einfach so unfassbar schade ist. Weil einfach das Potential völlig verschenkt wird.

Es geht um Gefühle. Sie stehlen und dann gibt es diese eine Person ,die das komplette Gegenteil ist und das ist so unfassbar genial.
Und dann laufen im Hintergrund Fäden, die hier leider völlig ins nichts verliefen und man sich eigentlich ständig nach dem Wie und Warum fragt.
Das wurde meine Erachtens völlig unter den Teppich gekehrt, stattdessen wird sich auf die Charaktere fokussiert und detailreich ausgearbeitet.
Die Autorin punktet da vor allem im psychologischen Bereich und kehrt das Innere nach Außen. Das ist definitiv gut, weil man dadurch ihren Antrieb stellenweise nachvollziehen kann. Die Entwicklung der Charakter wurde ebenso klar ersichtlich. Oder eben diese Veränderung, die der Verlauf mit sich brachte. Leider war dabei nicht jede Handlung für mich nachvollziehbar, weil es doch teilweise etwas widersprüchlich war.
Man merkt, das diese Menschen eben doch nicht so sind, wie sie scheinen.
Das es immer etwas gibt, dass sie verletzlicher und angreifbarer , eben menschlicher macht.
Aber trotzdem ist es für diese komplexe Idee einfach viel zu wenig.
Mr fehlte es an Tiefgang und Emotionen.
An Ausdruck und Intensität.
Einfach an Fülle und dieses Etwas, das dich einfach komplett neben dir stehen lässt.
Es wird dramatisch und es gibt auch Intrigen. Es wird aufgezeigt, wie leicht Menschen zu manipulieren sind ,aber dieses Dahinter kommt nicht zum Vorschein.
Es wird einfach nicht greifbar.
Statt Fragen beantwortet zu bekommen, entstehen immer wieder neue und der eigentliche Punkt wird nicht weiter verfolgt.
Leider bleibt dadurch auch die Spannung etwas auf der Strecke.
Mich hat diese Story einfach nicht gepackt, nicht emotional berührt.
Mir fehlte einfach so unglaublich viel.
Leider für mich ein sehr schwacher Auftakt, dessen Potential völlig ungenutzt blieb.
Schade, es hätte so großartig werden können.

Fazit:
Der Auftakt der Partem Dilogie hätte so großartig werden können.
Eine unglaublich geniale Idee ,verbunden mit vielen Geheimnissen.
Interessant und faszinierend auf jeden Fall. Ebenso sehr beängstigend und verstörend.
Aber dieser Auftakt bietet so viel Möglichkeiten zur Entfaltung, ein Potential das völlig ungenutzt blieb.
Dafür fokussiert sich die Autorin auf die Liebesgeschichte und die psychologischen Aspekte und das ist hier einfach viel zu wenig.
Leider konnte es mich nicht so erreichen und begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.