Kindliche Naivität

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melail Avatar

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Gleich vorweg: Ich habe noch keines der Maze Runner Bücher gelesen oder die Filme gesehen. Das ist mein allererster Band und meine Eindrücke beziehen sich alleine auf dieses Buch!

Der Schreibstil ist super und an den handwerklichen Künsten kann ich absolut nichts aussetzen.
Aber die Charaktere sind einfach nur „in Ordnung“. Das soll jetzt keinesfalls negativ sein, aber sie zeichnen sich für mich durch nichts Besonderes aus. Ich könnte einfach nicht sagen „Oh, und Dr. XY macht ständig das und das! Mein absoluter Lieblingscharakter!“. Natürlich gibt es Story bedingt wenig Hintergrundwissen, aber dennoch.

Unser Protagonist Thomas ist so ein Spezialfall. Irgendwie mag ich Thomas und irgendwie möchte ich ihn aber auch anschreien, warum er so verdammt naiv ist und nicht einmal die Augen aufmacht.
Am Anfang hat mir das sehr gut gefallen. Es sind Kinder und sie sind so typisch naiv, freuen sich auf ein großes Abenteuer, und sehen alles mit dieser Leichtigkeit. Doch Thomas scheint über die Jahre nur wenig von seiner Naivität zu verlieren. Das hat mich persönlich unglaublich genervt und ich konnte nie wirklich „eine Beziehung“ zu ihm aufbauen.
Er ist nicht der Charakter, in den man sich reinversetzt. (Hier könnte ich eine How I Met Your Mother Referenz anbringen: Thomas ist Honey. Oh, Thomas…). Das Ende hat dann aber alles für mich geändert. Diese letzten paar Seiten haben mich zu 101% auf Thomas Seite gezogen. Jetzt bin ich doch sehr neugierig, was in der eigentlich Trilogie passiert und werde sehr wahrscheinlich Seite für Seite um Thomas bangen.
Allgemein stört es mich auch ein bisschen, wie ALLE Charaktere sich benehmen. Ich weiß, das sieht jeder anders. Aber für mich war es einfach zum großen Teil nicht nachvollziehbar.

Ich konnte das Buch zwar nicht aus der Hand legen und es ist in keinem Fall schlecht, dennoch sind es zu viele Punkte, die mich gestört haben, deshalb gibt es nur 4 Sterne von mir.