Perfekte Lektüre für verregnete Sonntage

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Neuanfang: Für die Hotelfachfrau Emilia bedeutet das Projekt in der Toscana nicht nur die Möglichkeit, aus dem Dunstkreis ihres Vaters und ihres Ex-Freundes zu kommen, es bietet ihr auch die Chance, sich zu beweisen und so gewissermassen neu zu starten. Dass die Autorin Hanna Holmgren ihre Geschichte nicht auf dieser profanen Ebene belassen wird, versteht sich von selbst. Da gibt es schnell mal einige Hürden auf dem Weg zum strahlen Hotelprojekt, das Emilias Trumpf werden soll. So etwa ein kauziger Nachbar, der partout keinen Weg über sein Grundstück dulden wird und so der einzigen Möglichkeit zu einem Meerzugang im Wege steht. Oder der Zustand des urigen Gebäudes, das mehr einer Ruine denn einem mondänen Hotel gleicht. Und auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist nicht immer ganz so einfach - vor allem nicht für eine Protagonistin, die gar nicht so tough ist, wie man zunächst mal annimmt. Doch die Autorin lässt ihre Heldin nicht nur von einem Fettnäpfchen ins nächste tappen - sie gibt ihr auch ein paar wirklich sympathische Figuren mit auf den Weg, die da und dort eine schützende oder zumindest hilfreiche Hand über Emilia halten. Und so wird das Bemühen der jungen Deutschen, in der Toscana ein verwahrlostes Anwesen in ein Boutique-Hotel zu verwandeln zu einem herrlichen Leseerlebnis für verregnete Sonntage. Wirklichen Tiefgang sollte man sich nicht erwarten von diesem Roman, wunderbare Unterhaltung wird aber auf jeden Fall geboten. Ein wirkliches Highlight sind die warmherzigen Beschreibungen der optischen, akustischen und geschmacklichen Eindrücke, die die Toscana zu bieten hat. Und auch der Spannungsbogen ist ganz anständig gelungen - immerhin handelt es sich hier nicht um einen Thriller.

Fazit:
Dieser Roman gehört in die Kategorie derjenigen Unterhaltungs-Bücher, die nach den letzten Worten ein wohliges Seufzen und ein ganz kleines Bisschen Fernweh zurücklassen.