Der widerspänstigen Zähmung

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Mit Shakespeare als Titelhelden begibt sich David Safier eigentlich eine Stufe hinunter. Schließlich war in seinem letzten niemand weniger als Jesus selber namengebend ("Jesus liebt mich"). Und auch in seinem ersten Bestseller hat er sich mit höheren Sphären beschäftigt. Reinkarnation und "mieses Karma". Nun also ein englischer Dichter aus dem 16. Jahrhundert und eine Grundschullehrerin aus Wuppertal. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Rosa will die große Liebe ihres Lebens zurückgewinnen. Jan, ein erfolgreicher und gutaussehender Zahnarzt, heiratet in zwei Tagen. Die ebenso erfolgreiche und hinreißend schöne Zahnärztin Olivia. Rosa, die leicht übergewichtige und demotivierte Grundschullehrerin will das verhindern. Sie hat zwar ihren Jan seinerzeit betrogen und ist von ihm dabei erwischt worden. Aber das geschah schließlich nur aus einem Minderwertigkeitsgefühl heraus und hatte nicht wirklich etwas mit Untreue zu tun. Todesmutig und stark angetrunken begibt sie sich also in die Höhle des Löwen, bzw. die Zahnarztpraxis des angehenden Ehepaares und versucht Jan mit einer erneuten Liebeserklärung zu überzeugen. Das Olivia ihr vorher "ein großes Loch gestopft hat" erschwert die Sache etwas. Aber Jan erklärt seine Liebe zu Olivia. Und Rosa steht als Verliererin im..... Nun, wenn man nach dem Klappentext geht, steht sie demnächst im London des elisabetanischen Zeitalters, teilt sich den Körper mit Shakespeare und muß die Bedeutung der wahren Liebe klären.

Die Bücher von David Safier haben eins gemeinsam. Ihnen liegt in allen Fällen eine ungewöhnliche Idee zu Grunde. Die Idee daß sich zwei Personen einen Körper teilen ist zwar nicht neu, aber wohl noch nicht mit Shakespeare und einer Grundschullehrerin aus Wuppertal umgesetzt worden. Safiers Stil bleibt dabei immer gleich. Locker, flockig. Leider manchmal etwas oberflächlich. Coole Sprüche, viele witzige Dialoge und viele Klischees. Das war bei seinem ersten Roman "Mieses Karma" noch neu und daher sehr lustig zu lesen. Bei "Jesus liebt mich" wurde es schon etwas nerviger. Anhand der Leseprobe kann man leider nicht wirklich beurteilen ob es diemal wieder ein heiteres Lesevergnügen oder ein entnervtes Leseerlebnis wird. Dazu müsste man das Buch schon lesen.